Autorenservice:
Alles, was ein Krimi-Autor wissen muss...

KRIMISCHREIBER - F A Q Version 6.00
(Frequently asked questions)
Stand: 22.3.2010

Diese FAQ  soll vor allem dazu dienen, Newcomer im Krimi-Geschäft zu informieren. Alle Kollegen und Kolleginnen sind herzlich eingeladen, sich mit Antworten auf die Fragen zu beteiligen. Kommentare, Antworten und Informationen über nützliche links bitte an Reinhard Jahn.

Disclaimer:

Bei allen hier weitergegebenen Informationen handelt es sich um persönliche Einschätzungen. Für die Gültigkeit (von Zahlen, Daten, Fakten) kann keine Gewähr übernommen werden. Alle Tipps werden ohne Gewähr dafür gegeben, dass sie zum Erfolg führen.

Inhalt:
1. Ich möchte einen Krimi schreiben.
2. Wie sieht der Markt aus?
3. Wie verkaufe ich ein Manuskript?
4. Wie sieht ein Vertrag mit einem Verlag aus?
5. Krimis für Kinder
6. Krimi für das Radio: Hörspiele
7. Krimi für das Fernsehen: Serien und TV-Movies
8. Kurzkrimis für Zeitschriften und Anthologien ***neu***
9. Verschiedenes
10. Credits
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Prolog
"When, after a hard day's work, you are spending the evening alone and you look at your bookshelves for something to read, do you take down War and Peace, L'Education sentimentale, Middlemarch or Du coté de chez Swann? If you do I admire you. Or if, wishing to keep up with modern fiction, you take up a novel the publisher has sent you, a harrrowing story of displaced persons in Central Europe, or one that a review has induced you to buy,  a ruthless picture of the lives of poor white trash in Lousiana, you have my hearty approval. But that is not the sort of person I am.  For one thing, I have read all the great novels three or four times already and they have nothing more to tell me; for another, when I look at the four hundred and fifty closely printed pages which according to the jacket are going to lay bare to me the secrets of a woman's soul or wring my withers with the horrors of life in the the slums of Glasgow (all the characters speaking broad Scots) my heart sinks; and I choose a detectice story."
THE DECLINE AND FALL OF THE DETECTIVE STORY, by W. Somerset Maugham
in THE VAGRANT MOOD; Essays 1952.




1. Ich möchte einen Krimi schreiben.
Was ist eigentlich ein Krimi?
Der "Krimi" vereinigt in sich viele Formen der Spannungs- und Unterhaltungsliteratur: den Abenteuerroman klassischer Prägung, die romantischen Schauergeschichten, den Gesellschaftsroman etc. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich zunächst einmal durch die besondere Prägung von Edgar Allan Poe (und später Arthur Conan Doyle) der detektivische Zweig des Genres, die "tales of ratiocination", jene Geschichten, in denen ein mit übermenschlichen Zügen (aber auch kleinen Schwächen) ausgestatteter Detektiv ("Dupin" bei Poe , Holmes bei Doyle) ein Geheimnis ("mystery") vorwiegend durch Rationalismus und Gedankenarbeit löst. Weitere Namen, die diese Spielart bis zum Höhepunkt trieben: Jacques Futrelle ("Die Denkmaschine") und S.S. van Dine (Philo Vance).
Parallel dazu ist die Entwicklung der romantischen Kriminalmärchen zu sehen, aus denen sich später der action- oder Spionagethriller entwickeln sollte. Größter Name hier: Edgar Wallace.
Die Entwicklung gipfelte im sogenannten "Golden Age", dem goldenen Zeitalter der Detektivgeschichte mit ihren beiden bekanntesten Repräsentantinnen Agatha Christie und Dorothy L. Sayers. Die Detektivgeschichte entwickelte hier ein festes Muster mit festen Regeln, das zu variieren die Aufgabe eines jeden neuen Romans war.
Lese hierzu: Edgar Allan Poe / Mark Twain / Theodor Fontane / G.K. Chesterton / Edgar Wallace / Arthur Conan Doyle / Jacques Futrelle / Agatha Christie / Dorothy L. Sayers / John Buchan /

Aufstieg des Genres
(mm) In seinem Buch "DAS ZEITALTER DER EXTREME - Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts"  (London 1994, München 1995) schreibt der britische Historiker Eric Hobsbawm über den Aufstrieg des Krimi-Genres von der Kurzgeschichte zur Romanform: "...Die Künste (oder besser: die Unterhaltung), die erfolgreich waren, zielten mehr auf die breite Masse als auf den traditionellen Geschmack der wachsenden Mittel- bzw. unteren Mittelschicht... Die interessanteste Entwicklung in diesem Refugium des Normalverbrauchers war das außergewöhnliche und explosive Wachtsum eines Genres, das zwar bereits vor 1914 einige Lebenszeichen von sich gegeben hatte, aber niemals erahnen ließ, zu welchen Siegeszügen es antreten sollte: die Kriminalgeschichte, die mittlerweile in Buchlänge geschrieben wurde. Im wesentlichen war dies ein britisches Genre – vielleicht als Tribut an Arthur Conan Doyles Helden Sherlock Holmes, der in den 1890er Jahren zu internationalem Ruhm gekommen war. Überraschenderweise wurde es hauptsächlich von Frauen und Akademikern geschrieben. Als Pionierin galt Agatha Christie (1891-1976), die sich bis heute als Bestsellerautorin verkauft. Auch die interntionalen Versionen dieses Genres waren stark vom britischen Vorbild inspiriert. Es handelte fast immer von Mordgeschichten, die wie eine Art von Salonspiel aufgebaut waren, das von den Mitspielern einigen Scharfsinn erforderte... Im Grunde war dieses ganze Genre wohl eine seltsame Art von Beschwörungsformel für ein bedrohtes, aber noch nicht zerstörtes Gesellschaftssystem (das der Vorkriegszeit – Anm. von Molsner). Mord, das zentrale und oft einzige Verbrechen, mit dessen Aufklärung der Detektiv beauftragt wurde, bricht in eine charakteristische geordnete Umwelt ein – ein Landhaus oder eine vertraute berufliche Umgebung – und wird bis zu einem jener verkommenen Subjekte zurückverfolgt, das letztlich nur die Bestätigung für die Unversehrtheit des Rests der Welt war. Recht und Ordnung wird mittels Vernunft und Logik wiederhergestellt, die der Detektiv zu Lösung des Problems einsetzt. Der Detektiv selbst (fast immer ist es ein Mann) repräsentiert die Gesellschaftsschicht des sozialen Umfelds,. in dem der Krimi spielt, worauf vielleicht auch die Betonung auf Privatdetektiv resultierte, denn für einen Polizisten wäre es ungewöhnlich gewesen, Mitglied der Ober- oder Mittelschicht zu sein. (S. 246 f.)
Anmerkung: Der soziale Ort von Polizisten (auch der Kriminalabteilung) war also gewöhnlich die untere Mittelklasse oder Unterschicht. Mit dieser Tatsache spielen viele Krimi-Autoren. Außergewöhnlich brillant tut es Joanna Cannan in ihrem Krimi-Klassiker MURDER INCLUDED (... IM PREIS EINBEGRIFFEN, Berlin 1960). Voll dämlichster Vorurteile über die Oberklasse gerät ein Kriminalinspektor von Scotland Yard in ein schloßartiges herrschaftliches Gutshaus, wo zahlende Gäste ums Leben kommen. Er durchschaut nichts. Die Verbrechen werden von einer gebildeten Autorin aufgeklärt.
 
Vom Golden Age zum Schwarzen Thriller
Wenn im Golden Age die britischen Autorinnen und Autoren prägend für die Gattung waren, so zeigt die Entwicklung der folgenden Jahre, daß amerikanische Autoren die Erneuerung und Erweiterung des Genres einläuteten und durchsetzten.
Sie brachten, um Raymond Chandlers Aussage über Dashiell Hammett zu zitieren, "den Mord zu den Leuten zurück, die ihn begingen." Die Öffnung des Kriminalromans bringt eine deutliche Abkehr von den alten, feststehenden Spielregeln des goldenen Zeitalters mit sich. Gingen Agatha Christie und Dorothy Sayers noch von einer Durchsetzungsfähigkeit der Gerechtigkeit aus (Aufklärung des Mordes, Sühne des Täters), so legen die "Schwarzen Thriller" aus den USA genau wie sie später folgenden "hardboiled novels" ein pessimistisches Weltbild an den Tag: Hammett, Chandler, Cain und Woolrich beschrieben Menschen, die in ihren eigenen Welten gefangen sind, die ihre Wünsche weder artikulieren noch realisieren können und für die juristische Gerechtigkeit nicht unmittelbarer Handlungsanlaß ist. Philip Marlowe und Sam Spade sind moralische Helden im Sinn der Ritterromane, sie suchen nach Erfüllung und Sinn im ethischen Bereich, nicht im juristischen.
Neben diesen inhaltlich innovativen Tendenzen bringen die nicht weniger zu schätzenden Unterhaltungshandwerker wie Rex Stout, Peter Cheyney und Erle Stanley Gardner ein wenig mehr realistischen Schwung in die Detektivliteratur.
Nero Wolfe, überdeutlich als (Forschungen zufolge sogar leiblicher) Sohn von Sherlock Holmes konzipiert, treibt mit seinen Extravaganzen die alte "Detektiverzählung" einem ironischen Bruch entgegen. E. S. Gardner entwickelt und perfektioniert die Kombination von Detektivgeschichte und Gerichtsroman (Wie von A. Christie in "Zeugin der Anklage" schon vorherbestimmt), darüberhinaus sind die aktionsreichen Kriminalmärchen von Peter Cheyney (Lemmy Caution und Slim Callaghan) und die verwickelten und übermystifizierten Stories von Francis Durbridge die Weiterentwicklung der Edgar-Wallace-Märchen vom Kampf des guten gegen das Böse: nur ist hier die Welt technischer und brutaler geworden, was sich deutlich in den Romanen niederschlägt.
Lese hierzu: Ellery Queen / Dashiell Hammett / Raymond Chandler / James M. Cain / Rex Stout / Peter Cheyney / Cornell Woolrich /  Erle Stanley Gardner / Michael Innes / Francis Durbridge /

Gangster, Bullen und Spione
Der Kriminalroman des goldenen Zeitalters zeigte eine intakte, durch Klassenunterschiede geordnete Welt, und er behandelte die Wiederherstellung dieser Ordnung, sobald ein Verstoß (Mord, Verbrechen) vorlag. Das schwarz-weiße Weltbild, von den amerikanischen Autoren bereits ansatzweise aufgelöst, zerfällt völlig in der Ära der klassischen hardboiled Stories. Der Kriminalroman ist nicht mehr die Geschichte einer Verbrechensaufklärung, jetzt ist er die Geschichte des Verbrechens selbst, beziehungsweise wird die Aufklärung, wie bei Mickey Spillane, teilweise selbst zum Verbrechen.
Wachsende wirtschaftliche Probleme der amerikanischen Depressionszeit, die zunehmende Verbreitung krimineller Organisationen während der Prohibitionszeit konnten nicht spurlos an dem Genre vorübergehen. Kriminalroman heißt jetzt auch: die Geschichte von Verbrechen zu erzählen, sowohl von individuellen Straftaten (wie es bereits Francis Iles in "Vorsätzlich" getan hatte), Geschichten von kriminellen Vereinigungen zu erzählen und ihren Kampf mit der Polizei und den Ordnungsorganen darzustellen - oder umgekehrt. Der Phase der Gangsterglorifizierung - wie sie besonders in den Filmen der Schwarzen Serie zelebriert wurde ("Little Cesar", "Scarface") wurde abgelöst von der Phase der Polizei-Verehrung: die Geburtsstunde des "police procedurals", in dem die harte Arbeit der Ordnungshüter im Kampf gegen des Verbrechen geschildert wird ("87th Precint" von Ed McBain, "Maddox" von Elizabeth Linnington etc).
Nachdem Eric Ambler mit seinem klassischen Roman "Mask of Dimitrios" das Verbrechen nicht mehr nur als individuelles Fehlverhalten vorgeführt hatte, sondern als einen gesellschaftlich und politisch determinierten Vorgang entwickelte (was wesentlich deutlicher in seinen späteren Büchern ("The Levanter") immer wieder zum Ausdruck kommt), war damit die Tür aufgestoßen zu einem weiteren Subgenre: dem Polit-Thriller, bzw. dem Thriller im Allgemeinen, der - bei den bedeutenderen Autoren des Genres - zugleich auch immer eine literarischer Reflex aktueller gesellschaftlicher und politischer Zustände ist.
Zugleich war die Zeit aber auch die Zeit des kalten Krieges, des Wettkampfes der Systeme diesseits und jenseits des Eisernen Vorhanges. Der Spionagaroman, seit John Buchanan ("39 Steps", "Mr. Standfast") und Erskine Childers "Riddle of the Sands" vorwiegend eine Abenteuergeschichte vor politischem Hintergrund, erlebte eine weitere Ausformung mit John le Carres "The spy who came from the cold". Spionage nd die Arbeit von Geheimdiensten wurde natürlich immer noch als Abenteuer vor exotische Hintergrund geschildert (James Bond), doch mit le Carre und Len Deighton wurden auch die Auflösung moralischer Gesetze und Regeln, das Zerbrechen individueller Ansprüche an systembedingten Zwängen thematisiert. Auch die Bedeutung des Individuums, sein Zerbrechen an ideologischen Gegensätzen etc ist Thema des Spionageromans.
Lies hierzu: Eric Ambler / James Hadley Chase / Mickey Spillane / Ian Fleming / Ed McBain / Ross Macdonald /  Len Deighton / John le Carre

Psycho
Der Mensch ist des Menschen Wolf: Warum töten Menschen, wozu sind Menschen fähig, wie reagieren Menschen in gesellschaftlicher oder persönlicher Extremsituation - Grundlagen des Psychos, des psychologischen Kriminalromans. Hitchcocks gleichnamiger Film zeigt noch die Ursprünge dieses Subgenres, die nahe Verwandtschaft der Psychostudie mit dem Schauerroman. Während aus der übersinnlichen Variante des Schauerromanen später der "Horror" wurde, der das übernatürliche Geschehen "beyond the border" thematisiert, widmete sich der "Psycho"-Krimi den realistischen Varianten, beziehungsweise der Erklärung und Analyse. Themen findet diese Form überall - wie Georges Simenon beispielsweise, dessen Romane in allen Gesellschaftsschichten angesiedelt sind. Der Psycho bezieht seine Spannung aus dem Menschen und seinen Beziehungen zu anderen Menschen - und aus dem natürlichen Voyeurismus des Lesers. Egal ob realistisch wie Simenon oder Ruth Rendell, ob mit Anleihen beim Detektivroman und beim police procedural wie P.D. James, ob mit literarisch-gesellschaftlicher Ambition wie Dürrenmatt oder Anklängen an den Gesellschaftsroman wie Patricia Highsmith: der Psycho versucht in seinen besten Fällen Verbrechen nachvollziehbar zu machen, in den schlechteren, es auszuschlachten.
Lies hierzu: Patricia Highsmith / Boileau - Narcejac / Georges Simenon / Friedrich Dürrenmatt / Ruth Rendell / P.D. James / Thomas Andresen

Die Welt ist ein Rätsel - Moderne Klassiker
Der Kriminalroman hat seit seinen Anfängen sein Spektrum erweitert, es sind zahlreiche Subgenres entstanden: handwerklich und stilistisch jeweils anders orientierte und an unterschiedlichen Themen interessierte Erzählungen von und über Verbrechen, Geschichten individueller, politischer oder struktureller Gewalt. Moralische Maßstäbe gelten in unserer Welt kaum noch etwas, entsprechend gibt es im modernen Krimi nur noch andeutungsweise "Helden" und "Schurken", kein Schwarz und Weiss mehr, sondern nur noch viele Grautöne. Das Instrumentarium hat sich entwickelt, um alle Themen zu behandeln.
Das police procedural diente als Vorbild für die Martin-Beck-Romane von Sjöwall und Wahlöö, die wiederum stark die deutschen Autoren der ersten (Krimi)-Generation beeinflußten, des sogenannten "Sozio-Krimis". Mischungen zwischen Psychos und Polizeigeschichten, nicht eindeutig zu klassifizierende Geschichten von einem gleichbleibend hohen literarischen Niveau lieferte Nicolas Freeling, und für die Freunde einer geordneten Welt innerhalb einer sich immer weiter auflösenden Zivilisation bietet Janwillem van de Wetering den passenden Lesestoff, indem er den Beschreibungen zerstörerischer Gewalt sein in sich ruhendes Polizistenteam gegenübersetzt, das nur noch dem Namen nach etwas mit dem Polizisten früherer Zeiten gemeinsam hat.
In den USA hat die zunehmende Macht des organisierten Verbrechens und die immer stärker werdende Bedrohung durch die Kriminalität den Gangsterroman weiterentwickelt (Elmore Leonard), das schwindende Vertrauen in Politiker und Politik den Thriller (Ross Thomas) mit zunehmend zynischer werdenden Untertönen.
Lies hierzu: Janwillem van de Wetering / -ky / Sjöwall - Wahlöö / Nicolas Freeling / M. Vasquez Montalban /
Elmore Leonard /  Ross Thomas
 
Ich möchte einen Krimi schreiben...
(Man ist geneigt zu sagen): Dann tu dir keinen Zwang an. Mach dich auf eine lange, frustrationsreiche Verlagssuche gefaßt und rechne lieber nicht damit, dass du reich oder berühmt wirst, nachdem diese Hürde genommen ist, denn das passiert nur in wenigen Ausnahmefällen. Schätzungsweise 98 % der deutschsprachigen KrimiautorInnen lägen mit Sicherheit unter dem Existenzminimum, wenn sie nur von ihren Einnahmen aus schriftstellerischer Tätigkeit leben müßten.
Tu’s trotzdem. Die Lust am Erzählen ist der beste Grund, einen Krimi zu schreiben. Der zweitbeste Grund ist die Aussicht darauf, eine „Criminale" zu erleben und all die reizenden, skurrilen und schrulligen KrimiautorInnen kennenzulernen, die in deutschsprachigen Landen ihr Unwesen treiben. Wie gesagt, du wirst weder berühmt noch reich, aber dein Leben wird sich trotzdem verändern ... (ikm)

Wie fange ich an?

Was macht einen guten Krimi aus?
Eine gute Geschichte und interessante Personen. Profis machen sich oft einen groben Plan ihres Romanes, sobald sie ihre Grundidee haben. Dazu können auch Charakterskizzen der Hauptpersonen gehören, sowie deren Biographien. Andere Profis fangen einfach an zu schreiben und "sehen zu", wie sich die Charaktere entwickeln.
Über das Schreiben allgemein kannst Du Dich in folgenden Büchern informieren:

#James M. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt, Köln: Emons, 1993

#Dirk R. Meynecke: Die Autorenfibel, München: Ehrenwirth, 1991
#Patricia Highsmith: Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt, Zürich: Diogenes 1985
#Fritz Gesing: Kreativ schreiben, Handwerk und Techniken des Erzählens. Köln: Dumont 1994
#Laudan/Kemmerzell (Hrsgb) Das Wort zum Mord. Wie schreibe ich einen Krimi? Hamburg: Argument 1999

Ich möchte eine Geschichte mit einem Helden aus dem Buch eines anderen Autors schreiben.

Nur zu. Als Übung ist das bestimmt sehr gut. Aber Du möchtest doch eigentlich etwas EIGENES schaffen, oder? Und Figuren gehören immer dem Autor, der sie geschaffen hat. Und was würdest DU sagen, wenn später einmal ein anderer etwas mit DEINEN Helden schreibt?
 
Wie erfahre ich, wie es bei der Polizei zugeht?
Das Zauberwort heisst auch hier: Recherche. Ansprechpartner kann die Pressestelle Deines örtlichen Polizeipräsidiums sein, bei dem Du mal mit ein paar kleinen Fragen vorfühlen kannst, wie man dort mit Schriftstellern umgeht. Frag nach Dienstgraden und Dienstgradabzeichen, allgemeinen Informationen zur Schutzpolizei oder zur Mordkommission.
Versuche so, einen Kontakt zu knüpfen, an den Du Dich dann auch mit spezielleren Fragen wenden kannst.
Die Polizei ist natürlich auch im Netz präsent - meist mit nützlichen Basisonformationen:
Bundeskriminalamt      http://www.bka.de
Polizei Baden-Württemberg http://www.uni-tuebingen.de/polizeibw
Polizei Niedersachsen   http://www.polizei.niedersachsen.de/
Polizei Rheinland-Pfalz   http://www.polizei.rlp.de/
Polizei Sachsen   http://www.lka.sachsen.de/
Polizei Schleswig-Holstein   http://www.polizei.schleswig-holstein.de/
Polizei Bayern    http://www.polizei.bayern.de/
Polizei Brandenburg   http://www.polizei.brandenburg.de/
Polizei Hamburg    http://www.polizei.hamburg.de/
Polizei Nordrhein-Westfalen    http://www.lka.nrw.de/
Polizei Sachsen-Anhalt    http://www.polizei.sachsen-anhalt.de/
Polizei Thüringen   http://www.th-online.de/lka/
Bundesgrenzschutz   http://www.bundesgrenzschutz.de/
Zollkriminalamt   http://www.zollkriminalamt.de/
Besser ist es natürlich, wenn Du einen Polizisten im Freundes- oder Bekanntenkreis hast. Solange Du keine Dienstgeheimnisse wissen willst, wird er sich wahrscheinlich gern mit Dir unterhalten.
Wie erfahre, was bei einer Obduktion gemacht wird?
Frag einen (Gerichts-)Mediziner. Wirf einen Blick in Fachliteratur.
Für den Anfang ist hier eine Schilderung (auf englisch) einer Obduktion, die ein Fachmann eigens für Roman- und Drehbuch-Autoren angefertigt hat: Autopsy information http://world.std.com/~swrs/autopsy.htm
 
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2. Wie sieht der Markt aus?
Wieviele Krimis erscheinen pro Jahr?
Jedes Jahr erscheinen rund 250 bis 250 neue deutschsprachige Krimis. Davon sind ungefähr 10 Prozent Debüts (erste Veröffentlichung des Autors überhaupt oder erster Krimi eines Autors). Rund ein Drittel der Romane stammt von Autorinnen, was auch dem Anteil der Autorinnen an der Gesamtzahl der "Autoren insgesamt" entspricht.
Eine Erhebung des Bochumer Krimi-Archivs zu den Neuerscheinungen 1998 ergab folgende Zahlen:
Insgesamt 1298 Bücher. Davon 538 Deutsche Erstausgaben und 346 Originalausgaben (also deutschsprachige) plus 171 Neuausgaben (sprich Remakes von bereits früher veröffentlichten Romanen). Dass die Addition nicht 1298 ergibt, liegt an  Anthologien, Sachbüchern und True Crime-Titeln, die noch dazu kommen.
Alle Zahlen inclusive Serienromanen (Jerry Cotton Taschenbücher etwa), inclusive Kinder- und Jugendkrimis (ohne Bilderbücher). Alle Zahlen aber ohne: Romanhefte, Taschenhefte, non-Books (sprich audio-books, Hörspielcassetten, Spiele)

 
Wer kauft und liest eigentlich Krimis?
Die Verbraucherumfrage 2/98 des Börsenvereins des deutschen Buchhandels (auszugsweise veröffentlicht im Börsenblatt, Nr 87/1998 vom 30.10.1998) ergab:
"Daß Frauen eher Bücherwürmer sind als Männer, überrascht nicht. Daß sie bei den Käufern von Frauenliteratur viel häufiger vertreten sind als Männer, überrascht nicht. Wer aber kauft beispielsweise Krimis? Hier hat die Umfrage ergeben, daß 17,6 Prozent der befragten Männer zuletzt einen Krimi erworben haben und nur 8,8 Prozent der Frauen. Krimis werden überdurchschnittlich häufig von Personen mit hohem Bildungsstand gekauft und finden verstärkt bei jüngeren Bevölkerungsschichten Anklang. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren und damit drei Jahre unter dem Altersdurchschnitt aller Romankäufer."
Krimis - Anteil an den Romankäufern: 13,0 %.
Davon Männer: 17,6 %. Davon Frauen: 8,8 %. Davon unter 35 Jahre: 18,5 %. Davon 35-54 Jahre: 13,3 % Davon 55 Jahre und älter: 7,9 %

Auch eine neuere Verbraucherumfrage  des Börsenvereins des deutschen Buchhandels aus dem Jahr 2003 belegt die geschlechtsspezifische Aufteilung des Krimi-Marktes. Bei den Belletristik-Käufern nahm der Krimi hinter dem "Heiteren Roman" einen guten zweiten Platz auf der Beliebtheitsskala ein: 12 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer interessierten sich für Kriminalromane, wobei der Krimi in allen Altersgruppen fast gleichermaßen beliebt war. Nur Senioren (über 59 Jahren) lasen deutlich weniger Kriminalromane.
Quelle: Verbraucherumfrage Belletristik Untersuchung über Themen, Preise und Kaufverhalten bei Romanen, Erstellt 2004
teilweise veröffentlicht in Börsenblatt .. Nr 6/2004  PDF HIER
 
Was kommt denn gut an?
Gute, spannende Geschichten. "Trends" wie  "Frauenkrimis", "Regionalkrimis", "historische Krimis", "Katzenkrimis", "Weinkrimis" und so weiter haben in der Regel schon ihren Höhepunkt erreicht, wenn man in jeder Zeitschrift lesen kann, dass es sich um den aktuellen Trend handelt. Im Genre existieren viele Subgenres nebeneinander: Detektivgeschichten, Polizei- und Kommissar-Geschichten, harte, realistische Romane, verspielte Geschichten und Geschichten mit einem besonderen Ambiente oder Thema (Reisen, Kochen etc).
Das Genre und seine Subgenres hat ein großes Publikum, das sich in der Regel gut in zahlreichen Variationen und Spielarten auskennt, denn Krimi-Leser sind Viel-Leser. Das Publikum schätzt gute Geschichten, die sachkundig erzählt werden. Also schreib eine gute Geschichte über etwas, bei dem Du Dich auskennst. Das muss nicht immer ein Sachthema sein. Wenn Du Dich mit "alten Menschen" auskennst, schreib über alte Menschen. Kennst Du Dich besser mit Kindern aus, schreib über Kinder.

 
Den großen Roman des Jahrhunderts schaffe ich nicht, also schreibe ich erstmal einen Krimi.
Das ist ein Irrtum, der schon ein paar gute Krimi-Autoren hervorgebracht hat.
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3. Wie verkaufe ich ein Manuskript?
 
Wie sieht ein Manuskript aus?
Einseitig beschrieben, sauber ausgedruckt, ohne Silbentrennung, mit fortlaufender Seitenzählung.
Name des Autors und Titel auf dem Titelblatt.

Was ist eine Normseite?

Eine Normseite hat 30 Zeilen mit 60 Anschlägen in einer nichtproportionalen Schrift, also etwa Courier.
Anhand der Normseiten können Lektoren im Verlag schnell überschlägig Umfänge etc kalkulieren.
Anleitungungen zum Einrichten einer Normseite im Textverarbeitungsprogramm:
Autorenboerse : http://www.autorenboerse.net/board/normseite-einrichten-in-word-t60.html
Lektorat Vera Hesse: http://www.lektorat-vera-hesse.de/wie_richtet_man_eine_normseite_ein.htm
Wer-weiss-was: http://www.wer-weiss-was.de/theme155/article3614842.html
Bücher-WiKi http://www.wikiservice.at/buecher/wiki.cgi?AutorenInfo

Ich kann mit einem Programm/Drucker aber auch Buchseiten gestalten. Soll ich?

Niemand wird Dich davon abhalten. Es gibt sogar Lektoren, die diese Form von Manuskript lieber lesen. Andere wiederum nicht.

Mein Roman ist fertig, ich will ihn endlich anbieten!

Moment! Was ist fertig? Du hast dDeine Geschichte durchgeschrieben und das Wort ENDE daruntergesetzt? Damit ist Deine erste Fassung fertig. Jetzt solltest Du das Manuskript eine Zeitlang (eine oder zwei Wochen) liegenlassen und es dann korrigieren und redigieren. Denn, wie eine alte Journalistenregel sagt: "Es gibt keine gute erste Fassung!"

Also drucke alles aus (!!!), kauf Dir ein paar Rotstifte und lies den Roman. Am besten laut. Am allerbesten vor einer Person, der Du vertraust, die aber nicht alles sofort gut findet, was Du machst.

Merkst Du, wie einige Sätze beim Vorlesen holpern? Ändere sie.
-Findest Du Passagen, die langweilig sind, die etwas doppelt und dreifach erzählen? Streiche sie.
-Findest Du logische und sachliche Fehler? Ehemals blonde Frauen sind auf Seite 180 schwarzhaarig? Ein Mercedes-Fahrer fährt auf einmal einen Volvo? Findet bei Dir die deutsche Wiedervereinigung 1995 statt?  Korrigiere diese Fehler.
-Überprüfe alle sachlichen Angaben (Nachrecherche). Werden die Namen von Personen der Zeitgeschichte richtig geschrieben? Werden Popsongs richtig zitiert? Starb Elvis 1977 oder 1978? Traue nicht Deinem Gefühl, dass etwas richtig ist. Überprüfe alles! (Und rechne damit, dass am Ende ein Leser doch noch einen Fehler findet!)
-Arbeite all diese Korrekturen in Dein Manuskript ein.
Jetzt bist Du halbwegs fertig.


Ich dachte, all diese Sachen macht ein Lektor?

Früher vielleicht.

Welchem Verlag soll ich meinen Roman anbieten?

Informiere Dich, welche Verlage Romane von der Art, wie Du einen geschrieben hast, veröffentlichen. Am besten kann man dies in einer großen (!) Buchhandlung oder einer auf Krimis spezialisierten Buchhandlung.
Auch bei Internetbuchhändlern kann man sich anschauen, welcher Verlag welche Romane veröffentlichen.
http://www.amazon.de
Und selbstverständlich verschafft man sich auf spezialisierten Krimi-Plattformen im Internet einen Überblick:
http://www.krimi-forum.de
http://www.krimi-couch.de

Die Adressen der Verlage kann leicht auf deren Internet-Seiten ermitteln. Viele Verlage geben dort inzwischen auch an, in welcher Form man sich bei Ihnen mit einem Manuskript bewerben sollte. In der Regel werden dort eine Exposé, eine Stilprobe von etwa 30 Seiten und eine Kurzbiografie verlangt. Das alles wird (derzeit noch) in aller Regel auf Papier und mit snail-mail verlangt. Unverlangte Einsendungen per Email landen angeblich umgehend im elektronischen Papierkorb. Erst wenn man einen Kontakt im Verlag geknüpft hat und von dort eine elektronische Einsendung gewünscht wird, kann man den Text per mail versenden.

Biete Dein Manuskript wirklich nur Verlagen an, die sich für Krimis interessieren. Es hat keinen Sinn, einen Kriminalroman an einen Verlag zu schicken, der nur Kochbücher veröffentlicht. Er wird nicht wegen Dir und Deines Werkes sein Programm umstellen.

Weitere Informationsquellen über Verlage und ihre Programme sind die Branchenzeitschriften wie
BUCHMARKT http://www.buchmarkt.de
BUCHREPORT http://www.buchreport.de
BÖRSENBLATT DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS http://www.boersenblatt.net/


Dies sind allerdings nur die Internet-Auftritte der Blätter, doch auch in dieser "abgespeckten" Version finden sich noch genügend Informationen für den Autor. Die vollständigen Papierausgaben stehen oft in großen Bibliotheken zur Verfügung. Oder man kennt einen Buchhändler, der einem seine alten Hefte überlässt. Von so einem Buchhändler kann man auch alte oder neue VERLAGSPROGRAMME bekommen.

Einige Verlage, die Krimis veröffentlichen sind:

Rowohlt Verlag http://www.rowohlt.de
Ullstein Verlag http://www.ullsteinbuchverlage.de/
Piper Verlag http://www.piper-verlag.de/
Goldmann Verlag http://www.randomhouse.de/goldmann/
Grafit Verlag  http://www.grafit.de
Emons Verlag http://www.emons-verlag.de/
KBV-Verlag http://www.kbv-verlag.de/
Gmeiner Verlag http://www.gmeiner-verlag.de/

(ikm:) Es gibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz ca. 300 Verlage, die Krimis verlegen oder verlegt haben. Mach einen Streifzug durch die Buchhandlungen oder noch besser durch die Hallen der Frankfurter oder Leipziger Buchmesse und überleg dir, in welches Verlagsprogramm dein Krimi passen könnte. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, das Manuskript möglichst vielen Verlagen anzubieten, ruhig auch gleichzeitig. Wenn dir ein Verlag besonders gut gefällt und dir eine Absage geschickt hat, scheu dich nicht, ihm dein Werk nochmals anzubieten - das merkt kein Mensch. Daß man als Newcomer bessere Chancen bei kleinen, unbekannten Verlagen hat, wird immer wieder behauptet. Aber Vorsicht ist geboten, wenn man dir einen Vertrag mit Druckkostenbeteiligung anbietet - siehe unten

Viele Verlage gehören zu einer Verlagsgruppe. Reicht es, wenn ich das Angebot generell an die Verlagsruppe richte?
Wahrscheinlich nicht. Richte Deine Angebote lieber jeweils an einen Einzelverlag, auch wenn er zu einer Gruppe gehört. Dann weißt du wenigstens, in welchem Schwarzem Loch sie verschwinden.


Was schicke ich dem dem Verlag?
Mittlerweile möchten die meisten Verlage beim ersten Angebot ein Exposé von drei bis fünf Seiten und die ersten 20 bis 30 Seiten als Stilprobe sehen. Plus einer kurzen Autorenbiographie, damit man sehen kann, mit wem man es zu tun hat.

(ikm:) Auf gar keinen Fall das Originalmanuskript, denn viele Einsendungen gehen in den Verlagshäusern verloren.

Soll ich einen bestimmten Ansprechpartner in einem Verlag suchen?
Du kannst beim Verlag anrufen und Dich erkundigen, welcher Lektor/welche Lektoren zuständig sind und Dein Angebot dann an diese Personen adressieren. Erwarte aber besonders bei großen Verlagen nicht, dass man Dich bei Deinem Anruf gleich mit dieser Person verbindet und Du ihr am Telefon erzählen kannst, worum es in Deinem Roman geht.
(ikm:) Vergiß es. Bis dein Manuskript auf dem Schreibtisch des Lektors / der Lektorin landet, erinnern sie sich längst nicht mehr an deinen Anruf ein paar Tage zuvor. Auch bei Verlagen werden die Personaldecken immer dünner, die Leute sind überlastet. Man läuft höchstens Gefahr, ihnen auf den Wecker zu gehen und in schlechter Erinnerung zu bleiben.
(gs) Lektoren kriegt man meist an die Strippe. Das Wichtigste ist, durch einen schlauen Trick ("Hinweis von ...., wende ich mich an Sie") erst mal den Namen des Lektors bei der Empfangsdame rauszubekommen. Das muß ein Krimiautor können. Dann aber nicht durchstellen lassen. Sondern ein paar Tage später (wenn die Empfangsdame Dich vergessen hat), wieder anrufen und durchstellen lassen. Meine Empfehlung: Personalisiert hinschicken nützt nichts. Man muß mit dem Lektor geredet haben, dann hat er wenigstens ein schlechtes Gewissen, wenn er das Exposé / Ms. nicht angesehen hat.
 
Ich bekomme keine Reaktion auf mein Manuskript. Warum?
(ikm) Mit einem Jahr Wartezeit mußt du schon rechnen. Es geht ein Gerücht, daß allein bei Bertelsmann/Random House täglich 100 unaufgefordert eingesandte Manuskripte eingehen. Die müssen alle bearbeitet werden - selbst wenn das oft nur bedeutet, daß eine Absage verschickt werden muß, ohne daß jemand einen Blick auf das Manuskript geworfen hat. Telefonische Nachfragen haben wenig Sinn. Fasse dich in Geduld. Wenn du nach einem Jahr noch nichts gehört hast, schick ihnen dein Exposé oder Manuskript einfach noch mal. Vor allem: Laß dich nicht entmutigen. Irgendwann klappt’s schon. Aber es kann ein paar Jahre dauern.
 
Ich bekomme immer nur Formbriefe als Ablehnung. Warum?
(ikm) Weil die Lektorate hoffnungslos überlastet sind - siehe oben. Aus Zeitmangel werden unverlangt eingesandte Manuskripte oft mit einem Formbrief abgelehnt, ohne daß jemand sie gelesen hat. Sieh es von der positiven Seite: Dein Werk wurde nicht abgelehnt, weil es nichts taugt, sondern weil keiner Zeit hatte, sich damit zu befassen. Versuch’s noch mal.
 
Ich habe schon alle Verlage, die in Frage kommen abgeklappert. Was nun?
(ikm) Bist du sicher? Hast du’s auch bei Outsider-Verlagen versucht? Deinen Umweltkrimi Umweltverlagen angeboten, deinen Schwulenkrimi Schwulenverlagen, deinen Regionalkrimi regionalen Verlagen? Wie auch immer - fang einfach noch mal von vorn an.
 
Hat es Sinn, zur Buchmesse zu fahren und mein Manuskript dort anzubieten?
(ikm) Ja und nein. Es verbessert deine Chancen nicht besonders, denn die Verlagsvertreter auf der Buchmesse sind auf Kundenfang, nicht auf Autorensuche. Aber du kannst auch Glück haben und einen Lektor oder eine Lektorin erwischen, der oder die gerade ein paar Minuten Zeit hat und dem oder der deine Nase gefällt. Versuch’s ruhig. Ein Besuch auf der Buchmesse lohnt sich allemal.
Anmerkung rj: Unterlasse es aber besser, bei solchen Gesprächen auf der Messe Deinem Gegenüber ein dickes Manuskript in die hand zu drücken. "Pitche" Dein Werk mit einem, zwei oder maximal drei Sätzen und Du bekommst am besten Fall eine Visitenkarte mit der Bitte, doch mal das Manuskript (oder das "Angebotspaket") einzuschicken.
 
Ich soll Geld für die Veröffentlichung bezahlen. Soll ich?
(gs) Wenn Du es nicht schaffst, für Dein Buch Geld zu kassieren, bist Du nicht gut genug. Dann laß es mit dem Schreiben oder mach print on demand oder stell Dein Zeug ins Internet, bis es jemand kaufen will.
(rj) Wenn es Dir soviel Wert ist, Dich gedruckt zu sehen...
a) Die sogenannten "Druckkostenzuschussverlage" oder "vanity publishers" erklären oft, dass man anders als durch einen Autorenzuschuss zur Veröffentlichung "neue Autoren" gar nicht bekanntmachen könne. Die Realität der Verlagsbranche beweist das Gegenteil.
b) Die Zuschussverlage erklären, früher und heute sei es schon immer üblich gewesen, dass Autoren für die Veröffentlichung bezahlen. Früher waren andere Zeiten und heute bezahlen höchstens Wissenschaftler für eine Veröffentlichung (was in diesem Bereich nicht ehrenrührig ist).
c) Die Zuschussverlage versprechen, dass...
...das Buch eine ISBN bekommt.  ISBNs können blockweise für relativ wenig Geld gekauft/reserviert/belegt werden. Dein Buch hat also dann eine ISBN. So what?
... das Buch ins "Verzeichnis lieferbarer Bücher" aufgenommen wird. Das wird jedes Buch, das mit einer ISBN erscheint. So what?
...das Buch in jeder Buchhandlung bestellbar ist. Klar, mit einer ISBN ist es das. Aber siehst Du Bücher des Verlages, der Dir dieses Angebot macht, in den Buchläden?
...alle wichtigen Feuilletons mit Rezensionsexemplaren beliefert werden. Was sind die "wichtigen" Feuilletons? Siehst Du in den "wichtigen" Feuilletons Besprechungen von Büchern dieses Verlages?

Soll ich mir einen Agenten nehmen, der das Manuskript für mich verkauft?

Dazu musst Du einen Agenten finde, der Dich nimmt. In Deutschland boomt das Agentengeschäft zwar im Moment, wir sind aber noch nicht so weit entwickelt wie in den USA - noch nicht.  Inwieweit sich die Chancen Deines Manuskriptes erhöhen, wenn es durch einen Agenten angeboten wird, lässt sich nicht sagen.
Wenn Du einen Verlag für Dein Manuskript interessiert hast und Du Dich mit den Vertragsverhandlungen überfordert fühlst, könnte es nützlich sein, dies einem Agenten zu überlassen.

Was nimmt ein Agent?

Das wird er Dir vorher sagen. Zwischen 15 und 20 Prozent der Honorare.
(gs)  Was unsere Agentur angeht: Wir nehmen in aller Regel 15% (nie mehr!) und kassieren keinerlei sonstige Honorare. Dafür machen wir fast alles, von Hotelzimmerbesorgung bei der Messe bis zur Exposéberatung und Einfädeln von Lesungen. Andersrum: Was der Autor nur noch zu tun hat, ist zu schreiben - und mit dem Lektor über das Buch zu reden. Nichts sonst.
 
Wie finde ich einen Agenten?
Der Insidertipp lautet: NUR DURCH EMPFEHLUNG VON AUTOREN-KOLLEGEN.
Einen ersten Überblick verschafft die Liste der Literaturagenturn im HANDBUCH FÜR AUTOREN von Sandra Uschtrin.
http://www.uschtrin.de/litag.html

Ich habe auf die Anzeige einer Agentur geantwortet. Man sagt mir, mein Manuskript sei gut, müsse aber redigiert, bearbeitet, sauber geschrieben werden. Das möchte man gerne für mich tun, aber es kostet Geld.

Damit kaufst Du eine Dienstleistung, die nichts mit der Vermittlung des Manuskriptes zu tun hat.

Der Agent verlangt eine Gebühr für den Abschluss des Vermittlungsauftrages mit ihm.

Er will Geld dafür, dass DU etwas unterschreibst? Denk mal nach!

Der Agent sagt, er hat Kosten bei der Vermittlung. Kopien, Telefon, Porto. Dafür will er eine Pauschale.
Unüblich. Agenten arbeiten i.d.R. auf Provisionsbasis. Sie erzielen Erfolgshonorare. Nicht umsonst wird folgender Spruch eines Autors kolportiert: "Nur ein hungriger Agent ist ein guter Agent."

Im Vertrag des Agenten steht, dass er für immer und ewig alle meine Arbeiten vertreten darf.

Unüblich. Selbst eine Ehe, die für immer und ewig geschlossen wird, darf geschieden werden. Willst Du dich da für eine ungewisse Zukunft an einen GESCHÄFTSPARTNER binden?
Es sollte also im Agenturvertrag geregelt werden, für welche Zeit / ggfalls welche Werke er gilt und wann er wie mit welcher Frist gekündigt werden kann. Beziehungsweise wann er sich wie verlängert, wenn er nicht gekündigt wird.
Üblich ist, dass die von einem Agenten während der Vertragslaufzeit erfolgreiche vermittelten Projekte/Verträge auch nach einer Kündigung für eine gewisse Zeit weiter von ihm betreut (und provisioniert) werden. Schließlich handelt es sich um das Ergebnis seiner Arbeit.
 
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4. Wie sieht ein Vertrag mit einem Verlag aus?
Wie sieht ein Vertrag aus?
Es gibt einen Normvertrag des VS  (externer link zum "Handbuch für Autoren"), der allerdings nicht verbindlich für Verlage ist. Doch die jeweiligen "Hausverträge" ähneln dem Normvertrag in ihrer Struktur.
Im Normvertrag stehen keine genauen Zahlen. Wieviel Prozent Honorar gibt es denn nun?
Das ist Verhandlungssache. Normal sind
-bei Taschenbuch-Originalen: zwischen 5 und 7 Prozent (vom Nettowarenwert --> siehe unten)
-bei Hardcovern: ab 10 Prozent (vom Nettowarenwert -->siehe unten)
Tipp: Nie vergessen, eine Auflagenstaffel zu vereinbaren:
Beispiel:
6 % für das 1. bis 19.999ste Exemplar
7.% für das 20.000 bis 39.999ste Exemplar
etc etc bis
10 % ab dem 50.000sten Exemplar
Was ist der "Nettowarenwert" vom dem die Honorarprozente berechnet werden?
Der Ladenverkaufspreis des Buches minus der darin enthaltenen Mehrwertsteuer.
Derzeit  (2002) liegt der MwSt-Satz für Bücher bei 7 %. Also:
Ladenpreis 22,00 EURO  darin MwSt 1,45 also  Nettowarenwert etwa 20,56
Der Verlag macht den Verlagsabgabepreis zur Basis der Honorarberechnung.
Das kann er.  Der Verlagsabgabepreis liegt etwa 40 % unter dem Ladenpreis. Berechnet der Verlag so, sollte der Autor genau ausrechnen, was bei ihm am Ende pro Buch ankommt und entsprechend höhere Prozente verlangen.
Der Verlag bietet mit ein Pauschalhonorar an.
Für was? Dafür, dass er mit Deinem Buch für immer und alle Zeit machen kann, was er will? Oder für eine Reihe von genau benannten Rechten für einen gewissen Zeitraum?
Ersteres wäre vielleicht ein schlechter Deal für den Autor. Zweiteres wäre unter gewissen Umständen akzeptabel.
Im Sachbuchbereich werden mitunter "Werkverträge" angeboten, bei denen alle Rechte in den Besitz des Verlages übergehen. Bei erzählender Literatur ist das unüblich. (Ausnahme: Mitarbeit an Reihen, Serien etc).
Wie hoch ist der Vorschuss?
Der berechnet sich oft auf der Basis der Erstauflage.
Taschenbuch: 3.000 bis 5.000 EURO oder mehr.
Hardcover: Verhandlungssache
Worauf muss ich beim Aushandeln des Vorschusses achten?
Dass der Vorschuss eine "Garantie" ist. Vertragsfomulierung: "...Vorschuss ist mit allen Forderungen des Verlages gegen den Autor verrechenbar, aber NICHT RÜCKZAHLBAR..." oder, noch besser:
"...Vorschuss ist mit allen Forderungen des Verlages gegen den Autor AUS DIESEM TITEL verrechenbar, aber NICHT RÜCKZAHLBAR..."
Mitunter ist es auch ratsam, die Zahlung des Vorschusses in Raten (halbe/halbe bei Vertragsabschluss/MS-Abgabe oder MS-Abgabe/Erscheinen oder Dritter/Drittel/Drittel bei Vertrag/MS-Abgabe/Erscheinen) zu vereinbaren, so dass die Zahlungen auch in zwei (Steuer-)Jahre fallen.
Was sind das für Nebenrechte, die ich dem Verlag einräume?
Man unterscheidet grob zwischen buchnahen Nebenrechte und buchfernen Nebenrechten.
Buchnahe Nebenrechte sind alle Rechte, die etwas mit dem Druck des Werks zu tun haben:
Taschenbuchausgaben, Buchclubausgaben, Zeitschriftenvorab- und Nachdrucke, Übersetzungen in fremde Sprachen mit dem Zweck, dein Druckwerk herzustellen.
Buchferne Nebenrechte sind alle Rechte, die etwas mit einer Bearbeitung des Buches zu tun haben, in der Regel für ein anderes Medium - also Film, Funk, Fernsehen etc.
Mit dem Verlagsvertrag läßt sich  der Verlag i.d.R. alle diese Rechte von Dir als Autor einräumen, bzw. übertragen, um sie zu verwerten. Das heißt, er erklärt sich bereit, beispielsweise Zeitungsabdrucke, Verfilmungen etc anzubahnen, in die Wege zu leiten, Lizenzen dafür zu vergeben.
Die Erlöse aus diesen Geschäften werden zwischen dem Autor und dem Verlag geteilt. Nach welchem Prozentsatz sie geteilt werden, steht in einem Passus "Erlöse aus Nebenrechtsverwertungen" o.ä. im Vertrag. Als Faustregel gilt dabei: Der Autor sollte dabei nie weniger als 50 Prozent der Erlöse erhalten. Besser sind 60 Prozent, noch besser 70 Prozent.
Warum will denn der Verlag einen Anteil von den Nebenrechtserlösen?
Der Verlag wird sagen, dass er mit der Veröffentlichung des Buches, der Werbung dafür etc, ein wirtschaftliches Risiko eingeht. Er sieht die Veröffentlichung des Buches als Investition, mit der er  einen Gewinn machen möchte. Den möchte er nicht nur durch den Verkauf der Bücher erzielen, sondern auch durch die Verwertung der anderen Rechte.
Ich will aber dem Verlag diese Nebenrechte nicht einräumen, sondern sie selbst verwerten.
Das ist möglich. Dann schließt Du mit dem Verlag einen Vertrag über das Recht, nur eine Buchausgabe zu machen. Punkt.
Der Verlag will sich darauf nicht einlassen. Er sagt, sein vorgeschlagener Vertrag sei so "üblich".
Wenn andere Autoren des Verlages diesen Vertrag unterschrieben haben, mag er "üblich" sein, er ist aber dennoch verhandelbar. (Besonders in den Punkten Honorarprozente und Nebenrechtsteilung). Du musst natürlich dann auch damit rechnen, dass der Verlag nicht bereit ist, auf Deine Forderungen einzugehen.
Ich soll dem Verlag eine Option auf meine weiteren Werke einräumen.
Die Optionsklausel findet sich meist am Schluß der Verträge. Es ist aus Autorensicht anzustreben, sie zu streichen. Dies gilt besonders für Klauseln, die besagen, dass man für ein weiteres Buch einen Vertrag zu den Bedingungen des vorliegenden Vertrages anstrebt. Als Autor sollte man jedes Buch und jeden Vertrag neu verhandeln.
Der Verlag will über den Titel und das Titelbild bestimmen.
Normalerweise heisst es, dass dies "in Abstimmung" mit dem Autor entschieden wird. Außerdem hat der Verlag auch etwas Erfahrung in diesen Dingen. Solange Du kein "big shot" bist, wird er darüber auch nicht mit sich reden lassen.
 
Das Buch ist erschienen, und....
...der Verlag verwertet die Nebenrechte nicht.
Nach zwei Jahren (cirka, bzw auch: wie im Vertrag vereinbart) kannst Du die Nebenrechte (einzeln oder gesamt) aus dem Vertrag herauskündigen und den Versuch unternehmen, sie selbst zu verwerten..

...auf meinerersten  Honorarabrechnung steht, dass ich dem Verlag was schulde ("negativer Saldo").

Du hast den Vorschuss (Garantie) kassiert. Das Dir zustehende Honorar aus den Verkäufen wird davon abgezogen. Hast du im Vertrag den Vorschuss "nicht rückzahlbar" gemacht, schuldest Du dem Verlag nur buchhalterisch was.
... in meiner zweiten Honorarabrechnung sind ehemals verkaufte Bücher wieder zurückgebucht.
Exemplare, die vom Verlag beim Barsortiment (Buchgroßhandel) eingeliefert und vom Barsortiment abgenommen worden sind, gelten zunächst als verkauft. Macht das Barsortiment nach einer gewissen Zeit von seinem Rückgaberecht Gebrauch, werden diese Exemplare beim Verlag wieder als "unverkauft" gebucht.

...ich bekomme keine Abrechnungen und auch kein Geld.

Setze dem Verlag unter Bezug auf die im Vertrag genannten Fristen zur Abrechnung eine Frist. In der Regel rechnen die Verlage laut Vertrag halbjährlich oder jährlich ab (per 30.6. und 31.12.), lassen sich dann aber eine Frist von 30 Tagen zur Abrechnungslegung einräumen, und eine weitere Zahlungsfrist von mitunter 90 Tagen.
 
Muss ich den Vorschuss und die Honorare eigentlich versteuern?
Ja.

Ich möchte unter einem Pseudonym veröffentlichen. Wie geht das?

Indem Du Dein Pseudonym auf das Titelblatt schreibst. Vergewissere sich vorher, ob es nicht schon einen Autor (oder Pseudonym) dieses Namens gibt.
Gehe nicht davon aus, dass Dein Pseudonym nie gelüftet wird!
Gehe auf keinen Fall davon aus, dass Dich ein Pseudonym vor juristischen Poblemen schützt, die Dein Buch möglicherweise erzeugt.
Die Gründe, warum Autoren unter Pseudonymen veröffentlichen, sind in der Regel ganz banal:
-Sie haben einen schwer zu merkenden Namen (oder glauben dies wenigstens).
-Sie haben einen Allerweltsnamen.
-Sie schreiben unter ihrem echten Namen etwas ganz anderes und wollen nicht, dass der mögliche Leser oder Käufer davon beeinflusst wird oder eine falsche Erwartung aufbaut.
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5. Krimis für Kinder
Wie sieht der Markt für Kinderkrimis aus?
(ks) Schlecht - wie der gesamte (Kinder-)buchmarkt auch. Neue Krimireihen haben kaum eine Chance, oobwohl die Verlahe es natürlich nach wie vor versuchen.
Alle träumen von den "Drei ???" oder TKKG, mit jeweils über 100 erschienenen Bänden, diversen Computerspielen, Kinofilmen, einer eigenen Show und unzähligen Merchandising-Produkten der einsame Spitzenreiter. Allerdings werden heute solche Reihen inhaltlich knallhart durchkonstruiert wie eine Hollywood-Produktion. Wer also keine Probleme damit hat, Charaktere „marktgerecht" zu entwickeln und Handlungsstränge immer wieder zu überarbeiten und mit dem Lektorat abzustimmen – ähnlich wie es im Drehbuchbereich Usus ist – der kann es durchaus versuchen. Auch in schlechten Zeiten gibt es Bedarf an neuen Ideen.
 
Und wie sieht es mit den Krimi-Reihen aus?
(ks) Im Kinderbuchbereich ist der Krimi fast immer ein Reihenprodukt. Über 80% aller Titel gehören zu einer eigenständigen Reihe. Wer also ein Manuskript unterbringen will und wirklich eines Tages den ersehnten Lektorenanruf bekommt, der wird mit der Frage nach dem Reihenpotential spätestens nach drei Minuten konfrontiert. Wer jetzt die falsche Antwort gibt, ist schnell aus dem Rennen. Verlage starten noch dazu ihre Reihen meist mit 2, manchmal sogar mit bis zu 6 Titeln. Das bedeutet eine Menge Vorausarbeit für Verlag und Autoren – und wenn es läuft die langfristige Bindung eines beträchtlichen Anteil des eigenen kreativen Potentials.
Da sich neue Reihen sehr schwer tun, ist es durchaus wahrscheinlich, dass man 6 Bände schreibt, von denen dann nachher nur 2 erscheinen, weil der Verlag nach den ersten schlechten Verkaufszahlen die Reihe stoppt. Das ist ein Risiko, dass durch nicht rückzahlbare Vorschüsse einigermaßen ausgeglichen werden sollte!

Was soll ich schreiben? Anspruchsvolle Literatur oder billiges Lesefutter?

(ks) Der Kinderkrimi kämpft mit den gleichen Image-Problemen wie sein großer Bruder: Krimi gilt als „unliterarisch". Den deutschen Jugendliteraturpreis konnte noch nie ein echter Krimi abräumen, in den Feuilletons tauchen Kinderkrimis faktisch nicht auf. In den Schulen werden sie selten gelesen. Dazu tragen sicher Reihen wie „TKKG", die „Fünf Freunde" oder die „Knickerbockerbande" bei, die allesamt wenig mit echter „Literatur" zu tun haben. Hinzu kommt das Phänomen der „Sittenwächter". Bei uns entscheiden selten die jungen Leser, sondern Buchhändler, Pädagogen, Medien und Eltern, was „gut" ist. Und die erwarten, dass „ernsthafte", „literarische" Themen auch enstprechend ernsthaft daherkommen. Wer also „Literatur" für Kinder schreiben – und verkaufen – will, der sollte die Finger vom Krimi lassen.

"Den" Jugendkrimi - gibt es den überhaupt?

(ks) Krimis für Jugendliche gab es auf dem deutschen Markt bis vor wenigenahren faktisch nicht. Doch das ändert sich gerade. Manfred Witte oder Zoran Drenkvar (MARTIN Preisträger 2003) sind gute Beispiele. Wie die Zukunft für dieses Genre aussieht? Scher zu prognostizieren.

Welche Verlage sind für mich interessant?

(ks) Marktführer im Kinderkrimisektor sind Bertelsmann, Arena, dtv und Ravensburger.
Danach kommt ein starkes Mittelfeld und schließlich die Masse von kleinere Kinderbuchverlagen, die oft auch eine Krimireihe pflegen. Wie beim Erwachsenenbuch ist die beste Methode immer noch die: In die Buchhandlung gehen und in den Regalen stöbern, sich die Programme der Verlage schicken lassen, auf der Frankfurter Buchmesse in der Kinderbuchetage wildern gehen. Dabei bekommt man nicht nur die Verlagsadressen sondern auch gleich einen Blick für das, was „marktfähig" ist.

Welche Honorare werden für Kinderkrimis gezahlt?

(ks) Die absoluten Prozentsätze sind im Kinderbuchbereich generell eher traurig. Manche Verlage bieten Newcomern eiskalt 2 Prozent an, in der Regel liegen sie aber im Hardcover bei ca. 8 Prozent, im Taschenbuch ungefähr bei 5-6 Prozent. Vorschüsse sind bei größeren Verlagen üblich, bei Kleineren aber eher die Ausnahme. Dennoch sollte man als Autor darauf bestehen, angesichts der Honorarsätze und Auflagen werden sonst bei manchem Werk am Ende nicht mal 1000 EURO rüberkommen.
Dazu kommen die im Kinderbuch traditionell niedrigen Preise. Davon dann 5%.... Richtig.  Viel ist das nicht. Allerdings gibt es gegenüber dem Erwachsenenkrimi einen großen Vorteil: Viele Autoren schreiben einen Kinderkrimi in wenigen Wochen. Hat man seine Charaktere, die Regularien des Kinderkrimis und die Reihenkonzeption erst mal im Griff, dann schreibt sich das wirklich zügig. Und rechnet man dann den Durchschnittshonorargesamtbetrag eines Durchschnittskrimis in Höhe von ca.2.500 bis 3.000 EURO gegen die Arbeitszeit auf, dann klingt die Sache doch gleich wieder interessanter. Manch ein Erwachsenen-Krimiautor würde sich nach diesem Honorar/Aufwandsverhältnis die Finger lecken.

Welche Auflagen erzielen Kinderkrimis bei uns in Deutschland?

(ks) Wie im Erwachsenenbuch auch: Sehr unterschiedlich. Viele Bücher, sogar ganze Reihen dümpeln bei 1000-2000 Exemplaren verkaufter Auflage herum. Solche Reihen leben natürlich nicht lange. Als „erfolgreich" sehen Verlage Reihen an, die beständig so mindestens 4000 Exemplare verkaufen. Kleinere Verlage sind natürlich mit weniger zufrieden. Große Verlage starten oft mit 15.000 Druckauflage und mehr. Richtige Renner wie TKKG und einige der Brezina-Reihen liegen bei Größenordnungen jenseits der 30.000.

Erscheinen Kinderkrimis eher als Taschenbuch oder Hardcover?

(ks) Anders als im Erwachsenenkrimi ist der Kinderkrimi in der Regel ein Hardcover – Allerdings zum Preis eines Erwachsenen-Taschenbuchs, denn der Markt meint, Kinderbücher seien nicht nur einfacher zu schreiben sondern müssten auch billiger sein. Für Autoren bedeutet das einen haptischen Genußfaktor. So ein Hardcover fühlt sich einfach saugut an. Finanziell sieht es dagegen eher düster als. Dafür gibt es zunehmend eine Zweitverwertung im (natürlich dann noch billigeren)Taschenbuch. Doch immerhin kommt so noch ein bisschen Geld in die Autorenkasse.

Wie sieht es mit den Nebenrechten aus?

(ks) Theoretisch: Ja. Praktisch: Nein. Auch der deutschprachige Kinderbuchmarkt wird im Ausland kaum wahrgenommen. Ausnahmen gibt es nur in homöopathischen Dimensionen. Und für Krimis gilt dies noch mehr. Kinderkrimis werden auch faktisch nicht verfilmt.
Fazit: Wer auf Nebenrechte als zusätzliche Einkommensquelle setzt, der liegt schief. Ein Verleger, der einem Autoren hier Hoffnungen macht, ist unseriös. Selbst die seltenen tatsächlichen Lizenzverkäufe ergeben oft lächerliche Beträge. So wollte den Autoren dieses Beitrages ein namhafter Filmproduzent schon mal 1000 Euro für die kompletten Filmrechte eines Kinderkrimis bezahlen. Die Auslandslizenz nach Slowenien für einen anderen Krimi brachte netto gerade mal knapp 200,00 EURO.

Kann man vom Kinderkrimischreiben leben?

(ks) Der Kinderbuchsektor weist ein interessantes Doppelphänomen auf: Einerseits gibt es hier noch mehr völlig unqualifizierte Manuskripte und Autoren („Ich mal aufgeschrieben, was ich meinen Kinden Abends immer so beim Einschlafen erzähe. Denen hat’s gefallen"), Andererseits gibt es eine breite Palette von absolut professionellen Autoren, die gehobene Durchschnittsware am Fließband produzieren, knackige Exposés in einer halben Stunde schreiben und knallhart verhandeln. Während es im Erwachsenenbuch fast nur (oft sehr talentierte) Hobby-Autoren mit Brotberuf oder (wenige) steinreiche Bestseller-Autoren gibt, kennt der Kinderbuchmarkt das Phänomen des „mittelständischen Autoren": Männer und vor allem Frauen, die vom Bilder- bis zum Jugendsachbuch fast alles schreiben, oft vier und mehr Titel im Jahr, oft bei mehreren Verlagen und die davon gut, manchmal sehr gut leben – ohne einen einzigen echten Bestseller auf dem Markt zu haben.
Viele davon verdienen ihr Geld zu einem großen Teil mit Autorenlesungen, manche spulen bis zu 200 Lesungen im Jahr ab, oft in Schulen und Büchereien, oft gesponsort von den Bödecker-Kreisen. Vom Kinderkrimischreiben leben geht, dennoch muss jeder potentielle Autor sich gut überlegen, ob er das persönliche Risiko einer eigenständigen Schriftstellerexistenz wirklichingehen möchte...
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6. Krimi für das Radio: Hörspiele
Was ist ein Hörspiel?
Das Hörspiel ist DIE Kunstform des Radios. In einem Hörspiel wird eine Geschichte mit rein akustischen Mitteln (Stimmen, Dialoge, Geräusche, Musik) erzählt.
Mehr Info: http://www.hoerspiel.com
Wie lang sind Hörspielkrimis?
45 bis 55 Minuten. Mehrteiler und Serien haben nur in Ausnahmefällen Chancen.
Wie sieht ein Hörspielmanuskript aus?
Ein Beispiel gibt es unter http://www.hoerspiel.com
Grundregeln:
-ausgedruckte Manuskripte
-einseitig beschriebene Seiten mit Paginierung. Wahlweise Autor und Titel im Kopfteil.
-Manuskripte NICHT heften, binden etc.
-Titelblatt mit Anschrift und Telefonnummer des Autors, Titel und Angabe des Rechteinhabers (i.d.R. der Autor)
-Rollenliste. Die Rollen entweder in der Reihenfolge ihres Auftretens auflisten oder nach ihrer Bedeutung (Umfang). Statistenrollen können gekennzeichnet werden.
-im Text Rollennamen links freistellen (unter anderem durch "negativer Absatzeinzug" zu realisieren)
-Rollennamen IMMER ausschreiben. Rollennamen IMMER gleich lassen. Heisst eine Person ROSA MEIER, dann heisst ihre Rolle also entweder IMMER "Rosa" oder IMMER "Meier"
-sparsam mit Sprechanweisungen umgehen. Nicht ROSA (erregt) und ROSA (beeindruckt) und ROSA (tückisch). Die Emotion muss durch den Dialog vermittelt werden, nicht durch die Regieanweisung.
-Geräusche und Regieanweisungen in Klammern setzen. Als Grundregel für Regieanweisungen könnte man anführen: sie beschreiben nur, was man hört und i.d.R. die Position der Figur zum Mikrofon. Regieanweisungen für einen SCHAUPLATZ ("Atmo", von "Atmosphäre") beschreiben i.d.R.. keine Einzelgeräusche (es sei denn sie sind wichtig für die Charakterisierung des Schauplatzes), sondern höchstens die akustische Atmosphäre: innen oder außen, großer oder kleiner Raum etc.
-Regieanweisungen für Musik: i.d.R. wird vom Autor nur "motivierte" Musik im Manuskript angegeben: Musik, die aus Radio, von CD-Playern oder sonstwoher aus der Szene kommt. Eigens komponierte Musikbrücken etc regelt die Regie.
Was mache ich mit dem Hörspielmanuskript?
Hörspiele werden den Rundfunksendern angeboten, die Hörspiele produzieren und senden. Derzeit sind dies die meisten ARD-Hörfunkanstalten.
Ansprechpartner für den Autor sind die HÖRPSPIELABTEILUNGEN dort, in Ausnahmefällen die UNTERHALTUNGSABTEILUNGEN.
Eine Information über die Hörspielangebote der ARD findet man unter anderem hier:
http://www.hoerspielkrimi.de
http://www.eduart.com/bn/crime/   (nicht besonders aktuell)
Kann ich auch Exposés oder Treatments anbieten, um einen Auftrag zu bekommen?
Bei Kriminalhörspielen unüblich.
Kann ich mein Manuskript selbst produzieren und dem Sender die Produktion anbieten?
Früher war das unmöglich. In letzter Zeit haben Anstalten teilweise außer Haus produzierte Stück ins Programm genommen. Sie müssen dann aber den (ästhetischen und technischen) Standards des Senders genügen.
Ich habe einen tollen Roman gelesen. Kann ich den fürs Hörspiel bearbeiten?
Nur, wenn Du Ärger mit dem Autor, seinem Verlag und dem Sender haben willst.
Romanadaptionen werden als Aufträge von Sendern herausgegeben, nachdem die Sender die RECHTE zur Hörspielbearbeitung erworben haben.
Wie komme ich an einen solchen Auftrag?
Wenn Du ein guter und schon als Hörspielautor etablierter Autor mit entsprechenden Kontakten bist. Bei Bearbeitungen ist oft der Regisseur auch der Bearbeiter und vice versa.
Wie hoch ist das Honorar für ein Hörspiel?
Entsprechend der Honorarrichtlinien der ARD-Anstalten zwischen 40 und 50 Euro pro Minute. Also für ein 55-Minuten-Stück zwischen 2.500 und 3.500 Euro.
Jede Wiederholung beim produzierenden Sender wird i.d.R. mit dem vollen Honorar erneut vergolten.
Übernahmen der Produktion durch andere ARD-Sender werden - je nach Vertrag - mit 75 bis 100 % des Originalhonorars vergolten.
 
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7. Krimi für das Fernsehen: Serien und TV-Movies
Ich brauche in paar grundätzliche Tipps am Anfang!
(as) Um Kraft und Nerven zu sparen, sollte man nicht gleich versuchen, einen großen Kinofilm anzuschieben. Es ist viel besser sich eine Serie auszusuchen, die man gerne sieht und für sie zu schreiben. Leider ist es in dem Gewerbe so, daß Fernsehleute Prosa-Autoren für Autisten halten, die nicht in der Lage sind, einfachste Dramaturgien zu verstehen. Liegt am Selbstverständnis dieses Gewerbes. Je mehr man drehbuchtechnisch aufzuweisen hat, desto wahrscheinlicher wird der eigene 90-Minüter. Und man sollte Baldrian bereitlegen ... aller Anfang ist schwer - und man muß sich viel anhören. Wacker bleiben: Im Zweifelsfall hat immer nur einer Recht: der Autor. Diese Weisheit tief in seinem Herzen einschließen.

Wo gibt es Drehbücher, damit ich sie mir einmal anschauen kann?

Englische Drehbücher gibt es bei Drew's Script-O-Rama....
Leitseite für Originaldrehbücher und Transkripte von US-Movies und TV-Serien. Die Seite "vermittelt" meist nur zwischen den Anbietern der Drehbücher und dem Fan, deshalb mitunter tote links. Die Seite unterscheidet zwischen Büchenr zu TV-Episoden und Scripts von Kinofilmen. Bitte darauf achten, dass es dort sowohl "Transcripts" - also Transkriptionen, die nach dem fertigen Film vom Bildschirm angefertigt wurden - und "Original-Scripts" - also weitgehend "originale" Drehbücher gibt.
Deutsche Drehbücher gibt es auch als Buchausgaben - etwa die Drehbücher von Federico Fellini und Woody Allen bei Diogenes. Auf der Internet-Seite des Buchversenders Zweitausendeins werden Drehbücher und Treatments zum Download (PDF) angeboten.
 
Es soll tolle Drehbuch-Software geben, die einem beim Schreiben hilft. Wo gibt es die?
Ein Händler, der Drehbuchsoftware anbietet, findet sich unter http://www.filmsoftware.com/ Hier kann man auch Probeversionen einiger Programme herunterladen.
Sogenannte Formatierungsoftware besteht zumeist aus Zusätzen für das Textprogramm MS-Word für Windows. Einige Beispiele sind:
Drehbuch.dot  auf den Seiten des Drehbuchautors Thomas Hernadi
Moving Plot auf den Seiten von http://www.moving-plot.de
(as) Ich benutze ein Programm, das "Final Draft" heißt und einfach spitze ist. Es ist - in Amerika zumindestens - Standard und wird es wohl auch in Deutschland werden.
Infos über "Final Draft" gibt es auf der Seite des Anbieters Final Draft, Inc. - The Screenwriters Choice unter http://www.finaldraft.com/ . Dort kann man eine Probeversion herunterladen. Das komplette Programm kostet um die 250 Dollar.
(ut) Da die allermeisten amerikanischen Produktionsfirmen mit Movie Magic Budgeting und Scheduling-Programmen arbeiten, schreiben auch sehr viele, möglicherweise mehr als die Hälfte der am. Autoren mit Movie Magic Screenwriter (mittlerweile gemerged mit ScriptThing). Final Draft ist keineswegs Standard. Außerdem, als Drehbuchautor weiß ich, wovon ich rede, deutsche Firmen und Sender verlangen fast immer WORD. Final Draft ist aber im Konvertieren für hiesige Bedürfnisse und in Relation zu MMS extrem lausig!
MMS kostet um die 250 Dollar, aber alle Nase lang kommen Sonderangebote. Am besten sich auf die e-mail-list von Writerstore setzen, das ist DER Softwareladen in L.A. MMS kostet um die 250 Dollar, aber alle Nase lang kommen Sonderangebote.  Wichtig noch: Im Gegensatz zu Final Draft bietet MMS auch eine Formatierung für Romane (habe ich noch nicht ausprobiert).
Ich habe eine tolle Idee für einen Fernsehkrimi. Wie kann ich sie verkaufen?
(as) Als Newcomer sich seelisch darauf einstellen, daß man vertragstechnisch beschissen wird. Dann ein Expose von höchstens drei Seiten schreiben.Sich an eine Produktionsfirma wenden, die einigermaßen etabliert ist. Hoffen ...
Besserer Weg: Einen etablierten Drehbuchautor suchen und mit(über) ihn Einlaß in die Fernsehwelt finden - funktioniert natürlich nur, wenn man mit ihm befreundet ist. Dann wird alles etwas leichter und die Gefahr, über den Tisch gezogen werden, veringert sich.
 
Ich möchte ein Drehbuch für eine bereits laufende Fernsehserie schreiben. An wen wende ich mich?
(as) An die Produktionsfirma. Ihr Name erscheint in der Creditlist während des Abspanns.

Was ist ein Exposé?

(as) Die komplette Story auf zwei bis drei Seiten, möglichst schmissig formuliert. Nicht zu detailliert um nicht im Vorfeld schon zu viele Fragen zu provozieren. Großzügig schreiben, d.h.: große Schrift (14pt Times oder 12pt Courier, ABSÄTZE MACHEN, Zeilenabstand 1,5)

Was ist ein Treatment?

(as) In der Regel ist damit das Bilder-Treatment gemeint. Das ist der gesamte Film/ Serienepisode in nicht dialogisierter Form, sprich Inhalt der einzelnen Szenen.
Beispiel: Küche Innen/Tag: A. trifft in der Küche auf B. Sie sprechen über ihr Problem ... A. sagt, daß B. etwas verschenkt hat, das ihm nicht gehört. B. verteidigt sich damit, daß alles nur ein Mißverständnis war usw.
 
Wie lang ist ein Treatment?
(as) Hier gibt es keine Faustregeln, weil es auf das Format ankommt. Bei 90min vielleicht 35-40 Seiten. 45min (bzw. 46Min) etwa 20 Seiten. 23min 7-10 Seiten.
 
Wie sieht ein Drehbuch aus?
(as) NIEMALS Kameraanweisungen oder ähnliches reinschreiben. Nicht zu verquatscht sein bei der Beschreibung des Raumes/Szene, die gerade spielt. Dialoge nicht zu lang gestalten. Für jede neue Szene eine neue Seite beginnen. Möglichst - wenn's sich anbietet - mit Cliffhanger enden oder einer pointierte (sogenannten) Bottom-Line, einem knackigen Schlußsatz, der die Szene noch mal auf den Punkt bringt.

Wieviel Drehbuchseiten sind denn wieviel Laufzeit im Film?

(as) Es gibt eine Faustregel, die besagt: 1 Seite = 1 Minute. Es kommt aber auf die Szene an. Intensive Szenen werden länger, andere Szenen sind vielleicht nur 5 Sekunden lang (z.Bp. ein explodierendes Auto oder ein Blick über die nächtliche Stadt o.ä.) Letztlich muß man ein eigenes Zeitgefühl entwickeln.

Wen spreche ich mit meiner Filmidee / Serienepisoden-Idee an?

(as) Wenn man mit keinem Redakteur verwandt oder gut befreundet ist, die entsprechende Produktionsfirma. Es dauert allerdings lange, bis sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Produktion und Autor entwickelt hat.

Wie kriege ich heraus, welcher Redakteur / Produzent zuständig ist?

(as) Der Redakteur ist erstmal nicht so wichtig. Den Namen des Produzenten oder seiner Firma  finde ich im Abspann. Stadt herausfinden, anrufen, hartnäckig sein.

Ich habe einer Redaktion / Produktionsfirma meine Idee geschickt und nichts mehr gehört. Was habe ich falsch gemacht?

(as)  Nichts - das ist leider Usus. Man muss präsent sein, ohne zu terrorisieren. Nicht enttäuscht sein, wenn's beim ersten Mal nicht klappt (gegen Ignoranz ist selbst der liebe Gott machtlos) noch mal versuchen, auf ein persönliches Gespräch drängen.

Soll ich nicht doch besser gleich ein ganzes Drehbuch schreiben und einschicken?

(as) Nein. Das ist eine Menge Arbeit und wird dann vielleicht auch noch abgelehnt. Wenn man schon eins hat, das Thema auf jeden Fall mit ein paar knackigen Sätzen telefonisch (persönlich) anmoderieren, Interesse wecken. (Fachbegriff: "pitchen", "pitching". "Pitch" = die Vorstellung des Stoffes in zwei, drei Sätzen.) In Hollywood gibt's Typen, die NUR damit ihr Geld verdienen: Eine Story mit ein paar Sätzen zu verkaufen. Dann wird es vielleicht auch gelesen.
(rj) Dazu unbedingt ansehen: "The Player" von Robert Altmann.
 
Wieviel Geld gibt es für ein Drehbuch?
a) ein TV-Movie bei den öffentlich rechtlichen Anstalten
(as) Etwa 250 Euro die Minute. Es gibt Wiederholungshonorare und Tantieme bei Auslandsverkäufen.
(N.N.) Grundvergütung etwa EURO 23.500,00, zuzügl. Mwst. plus Wiederholungshonorare wie ARD-üblich.
Gezahlt wird in den Tranchen
-EURO 4.000 - für das Treatment (zahlbar 50% bei Vertragsabschluss, 50% bei Abnahme des Treatments.)
-EURO 5.000 für 1. Fassung Drehbuch bei Abgabe
-EURO 4.000 für 2. Fassung Drehbuch bei Abgabe
-EURO 10.000 bei endgültiger Abnahme des Drehbuchs (durch den Sender)
Man kann vereinbaren, dass die Abnahme-Erklärung durch die Firma oder den Sender spätestens 14 Tage nach Abgabe erfolgt.
Bei Wiederholungen im Gemeinschaftsprogramm der ARD werden folgende Zahlungen fällig:
1. Wiederholung 100 %
2. Wiederholung   50 %
3. Wiederholung  30%
ab der 4. Wiederholung 10 % des wiederholungsfähigen Grundhonorars von EURO 23.000
Bei regionaler Wiederholung (Dritte Programme der ARD) gelten andere, niedrigere Sätze.
 
b) ein TV-Movie bei den Privatanbietern
(as) Etwa 500 Euro die Minute. Sonst nix. (Buy-Out-Regelung, siehe nächste Frage) ABER: Alles ist Verhandlungssache. Die meisten Neuen bekommen deutlich weniger. Bitte, im Sinne aller Kollegen, es gibt Grenzen! Natürlich wird man gedrückt, aber für'n Appel und'n Ei sollte niemand arbeiten. Das verdirbt auf Dauer die Preise.

Man bietet mir aber keinen Vertrag mit Widerholungshonoraren an, sondern einen BUYOUT-Vertrag.
(N.N.) Diese Vertragsgestaltung basiert auf dem amerikanischen Recht und wird von einigen Firmen bevorzugt. Das Ganze nennt sich 'work made for hire' und setzt voraus, dass beide Seiten einem Buyout zustimmen. Beim Buyout werden sofort alle Verwertungsarten, alle Nebenrechte und alle Wiederholungen abgegolten. Das Buyout beträgt 100 % des Grundhonorars. Im oben geschilderten Fall eines Vertrages mit einem Grundhonorar von  23.000 EURO wäre von einem Buyout-Honorar von 46.000 EURO auszugehen.
abzuschließen. Die Zahlungsmodalitäten sehen aber etwas anders als im Standardvertrag aus.
-50 % des Grundhonorars bei Vetragsunterschrift - also EURO 11.500
-50 % des Grundhonorars bei Abnahme - also weitere EURO 11.500
-100 % des Grundhonorars als Buyout bei Produktionsbeginn - also EURO 46.000

Ist ein Buyout-Vertrag nun besser?

(N.N.) Diese Vertragsart hat den Vorteil, dass man schneller zu seinem Geld kommt und nicht auf Wiederholungen warten muss, die dann vielleicht nie kommen. Andererseits kann der Film aber auch immer wieder gesendet werden, ohne dass ein weiteres Honorar an den Autor gezahlt wird.

Man bietet mit einen Exposé-Vertrag an.

Was ist das und was muss ich dabei beachten?
(as) Eigentlich nur, daß man selbst mindestens das Treatment schreibt, besser noch bis zur ersten Drehbuchfassung. Manchmal steht drin, daß man die Idee verkauft hat, aber ein anderer das Buch macht.
VORSICHT BEI DER VERFILMUNG DER EIGENEN BÜCHER! HIER IMMER MIT EINEM MEDIENANWALT ARBEITEN, BEVOR ES BöSE ÜBERRASCHUNGEN GIBT!
 
Ich habe ein Treatment geschrieben und verkauft, aber jetzt soll ein anderer Autor das Drehbuch schreiben. Geht das?
(as) Ja.

Der Produzent findet meine Idee ganz toll, aber er sagt, ich soll erst einmal eine erste Drehbuchfassung schreiben, ehe er mit einen Vertrag gibt. Soll ich?

(as) Gehört leider zu den widerwärtigen Tricks dieses Gewerbes. Ein Produzent, der mit so etwas rausrückt, ist grundsätzlich kein Geschäftspartner und sollte aus dem persönlichen Adressbuch sofort gestrichen werden. Ich sage einem Bäcker ja auch nicht, daß ich seine Brötchen erst einmal probieren werde, bevor ich sie (vielleicht) bezahle.
 
Man hört so viel davon, dass eingereichte Ideen abgekupfert werden. Stimmt das? Wie kann ich verhindern, dass man mir meine Idee klaut?
(as) Kann man nicht verhindern. Zwar müssen Idee immer frei von Rechten Dritter sein, aber ich kann eine Geschichte geringfügig verändern und dann behaupten, das wäre alles Zufall. Beschiß ist ähnlich wie in der Musikbranche nur sehr schwer nachweisbar. Aber glücklicherweise beschränkt sich die Abkupferei fast ausschließlich auf das Abkupfern großer (amerikanischer) Studioproduktionen. Ansonsten sollte man sein Ideen nicht durch die Gegend ballern. Ist eine Idee gut und ein Produzent begeistert sich dafür, dann versucht er's auch in aller Regel mit dem Autor, von dem sie stammt.
 
Es sei hier auch auf die informativen Seiten von http://www.drehbuchautoren.de verwiesen.
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8. Kurzkrimis für Zeitschriften und Anthologien
Ich schreibe Kriminalstories. Wo könnte ich die veröffentlichen?
In den Zeitschriften der Regenbogenpresse / Yellow-Press erscheinen regelmässig Kurzkrimis. Außerdem werden in Verlagen Anthologien mit Kriminalstories veröffentlicht - meist unter thematischen Vorgaben (z.B. Gärtner-Krimis, Hamburg-Krimis etc)
Was für Krimis erscheinen in den Zeitschriften der Regenbogenpresse / Yellow-Press?
Konventionelle, wenig aufregende geschriebene Krimis, keine erzählerischen Experimente. Keine Geschichten, in denen explizite Gewalt geschildert wird, keine Tabu-Themen.

Wir lang sind diese Geschichten?
Der Umfang der Geschichten ist jeweils von der Redaktion festgelegt. Es wird in Zeichen gezählt. Die Zeichenzahl ermittelst Du durch einfaches auszählen einer gedruckten Geschichte: zähle jeweils die Buchstaben in fünf Zeilen und bilde die durchschnittliche Zeichenzahl pro Zeile. Zähle dann die Zeilen der Story und multipliziere die Zeilenzahl mit der durchschnittlichen Anzahl der Zeichen pro Zeile.
Die meisten Redaktionen orientieren sich an gewissen Standardumfängen: 4000 Zeichen / 6500 Zeichen, 7500 Zeichen.
Den Umfang Deines Krimis ermittelst Du entweder mit "Wörter zählen"-Funktion von MS-WORD (Unter EXTRAS) oder durch die Multiplikation (Zeichen pro Zeile X Anzahl der Zeilen) in Deinem Manuskript.
Soll ich die Krimis auf Normseiten (siehe dort) schreiben?
Ja. Oder durch wählst eines der folgenden Seitenformate:
25 Zeilen x 50 Zeichen pro Seite
30 Zeilen x 30 Zeichen pro Seite
Was steht auf dem Deckblatt des Manuskriptes?
Dein Name, Deine Adresse, Deine Telefon- und Fax-Nummer und Deine Email. Der Titel der Story, Dein Autorenname, bzw Dein Pseudonym. Die Zeichenzahl der Story. Dein Honorarkonto (Bankverbindung) und ggf Dein Mehrwersteuerstatus.
 
Wo und wie biete ich die Krimis an?
Der Redaktion der Zeitschrift. Die schickst die Krimis entweder an die Redaktion (allgemein) oder an den Textchef, bzw den Chefredakteur. Du bietest sie zur Veröffentlichung (Erstdruck) an.
Kann ich gleich mehrere Kurzkrimis auf einmal anbieten?
Ja. Aber übertreibe nicht. Etwa zehn Stück sollten das Maximum sein. Führe am besten von Anfang an eine Kartei oder Datenbank mit Deinen Manuskripten und den Redaktionen, bei denen du sie angbietest. Weil Titeländerungen an der Tagesordnung sind, empfiehlt es sich, die Krimis für den internen Gebrauch zu nummerieren. Die Karteikarte / der Datenbankeintrag für ein Manuskript enthält mindestens:
1. Nummer / 2. Titel 3.Angeboten bei REDAKTION / Datum 4. Zurückbekommen: DATUM bzw Veröffentlicht: Heft Nr / Jahr
 
Soll ich die Krimis auch gleich als Dateien auf CD-ROM dem Angebot beilegen?
Das kannst Du tun, Du kannst aber auch im Begleitbrief darauf hinweisen, dass Du bei Interesse die Krimis auch auf Datenträger zur Verfügung stellen oder per Email liefern kannst.
Auf den Datenträger gehören: Dein Name, Deine Anschrift. Dateiformat (DOC oder RTF) Titel des Krimis oder "Krimis, Angebot von XX)
In die Datei jeder (!) Story gehören: Alle Angaben vom Deckblatt des Manuskriptes.
 
Ich kriege keine Antwort auf mein Angebot.
Warte ab. Nach etwa einem halben Jahr kannst Du anfragen, was aus Deinem Angebot geworden ist, bzw das Angebot zurückziehen (wenn Du die Story woanders anbieten willst).

Man sagt mir auch meine Nachfrage, dass man meine Einsendung nicht mehr findet!
Das kommt vor. Verlierst Du NIE etwas?

Auf den Manuskripten, die ich zurückbekomme, sind Notizen, Kaffeeflecken, etc...
Drucke den Krimi neu aus.
 
Kann ich eine Story bei mehreren Zeitschriften gleichzeitig anbieten?
NIEMALS! Jede Redaktion geht davon aus, dass Du ihr als einziger Zeitschrift eine bislang unveröffentlichte Story zur Erstveröffentlichung anbietest.
 
Wie sieht der Vertrag aus, den ich bei einer Veröffentlichung bekomme?
Du bekommst in aller Regel keinen Vertrag. Man schreibt Dir vielleicht, dass eine Geschichte zur Veröffentlichung behalten wird. Man geht davon aus, dass Du der Zeitschrift ein einmaliges Veröffentlichungsrecht einräumst.
Kann die Zeitschrift die Geschichte dann noch weiter verwerten? In Büchern, im Internet, um sie zu verfilmen?
Nur wenn Du in der Tat einen Vertrag bekommen hast, in dem man sich solche Rechte hat einräumen lassen.
Wie hoch ist das Honorar für einen Kurzkrimi?
Das ist abhängig von der Auflage der Zeitschrift und der Länge. Es werden Pauschalhonorare gezahlt (pro Krimi). Eine Orientierung: etwa einen Groschen pro Zeichen. Nach Veröffentlichung bekommst Du ein Belegstück und eine Honorarabrechnung zugeschickt. Eine Rechnung wirst du in der Regel nicht schreiben müssen, die Honorierung erfolgt durch die Zeitschrift "per Anstrich" und Du bekommst eine Gutschrift mit anschließender Überweisung.
Kann ich eine Story, die in der Zeitschrift A veröffentlicht wurde, später der Zeitschrift B anbieten?
Lass Dir damit Zeit (mindestens ein Jahr) und lass Dich nicht erwischen. Jede Zeitschrift legt Wert darauf, einen einmaligen, exclusiven Inhalt zu liefern.
Ich habe gehört, dass es Agenturen gibt, die sich auf die Vermittlung von Kurzkrimis, Lovestories etc an die Regenbogenpresse spezialisiert haben. Soll ich mich nicht besser mit meinen Krimis an eine solche Agentur wenden?
Es kommt darauf an, ob die Agentur Deine Texte vertreten will.

Was tut eine solche Agentur für mich?
Manuskripte anbieten, das Honorar kassieren, ihre Provision abziehen, Dich auszahlen, Dir vielleicht hin und wieder Infos geben, welche Redaktion welche Krimis sucht.

Wie hoch ist die Provision einer solchen Agentur?
Etwa 25 Prozent der Honorare.
Eine Agentur will mit mir einen Exclusiv-Vertrag über alle meine Werke abschließen?
Abzulehnen. Du solltest allerdings auch nicht versuchen, einen Kontakt zu einer Redaktion, den eine Agentur geschaffen hat, dazu zu benutzen, um selber Manuskripte anzubieten, weil Du die Provision sparen willst. Die Beziehung zu einer Agentur beruht auf Vertrauen.
Der Krimi, der im Blatt erscheint, hat kaum noch etwas mit meinem Text zu tun.
Titeländerungen und andere Änderungen sind üblich. Wenn Du künstlerische Ansprüche hast, ist das Kurzkrimi-Geschäft nichts für Dich.

Was ist mit Kriminalstories in Anthologien? Wie erfahre ich, welcher Verlag oder Herausgeber eine bestimmte Anthologie plant?

Entweder wirst Du angesprochen oder es gibt eine Ausschreibung in Zeitschriften, die etwas mit Literatur zu tun habne, oder Internet-Communities, die sich mit Literatur befassen.

Soll ich auf Verdacht hin eine Story zu einem Anthologie-Thema schreiben, ohne dass ich sicher sein kann, dass sie auch genommen wird?

Wenn Sie nicht genommen wird, hast Du ein weiteres Manuskript für spätere Angebote in der Schublade.

Soll ich auf Verdacht eine Story an einen Verlag schicken, weil der vielleicht gerade eine Anthologie plant?

Der Versuch ist nicht strafbar.

Man hat meine Story für eine Anthologie angenommen. Bekomme ich einen Vertrag?
Ja, in der Regel. Der Verlag erwirbt darin in der Regel das Recht zur Veröffentlichung der Story in der Anthologie X ("Anthologie-Recht") entweder generell für alle Auflagen oder für eine Auflage bis zu xxx Exemplaren. An Nebenrechten erwirbt er in der Regel drucknahen Nebenrechte.

Was ist das - dieses "Anthologie-Recht"?

Grob und unjuristisch gesagt: Das Recht, die erstellte Anthologie in ihrer Gesamtheit weiter zu verwerten - das heißt, Neuauflagen und Neuausgaben zu machen, eine Taschenbuchlizenz an dem gesamten Buch zu vergeben. Selbstverständlich werden alle beteiligten Autoren bei solchen weiteren Rechte-Vergaben wieder anteilig honoriert. Der Autor kann sich das "Recht auf Einzelvergabe" vorbehalten - das heißt, das Recht, die eigene Story selbst weiter zu verkaufen (an Zeitschriften zum Beispiel). Gegebenenfalls kann oder muss er dem Verlag der Anthologie zugestehen, dies innerhalb einer gewissen Frist nach Erscheinen der Anthologie nicht zu tun, bzw dies erst NACH ABLAUF dieser Schutzfrist (ein Jahr ab Erscheinen das Buches, vielleicht) zu tun.

Der Verlag will im Vertrag "alle Rechte" übertragen bekommen. Soll ich mich darauf einlassen?

Nur, wenn das Honorar stimmt. Von Autoren-Seite ist immer anzustreben, dass man nur das Recht zur einmaligen Veröffentlichung einräumt (bzw das Anthologie-Recht).

Wie werden Stories in Anthologien honoriert?
Entweder pauschal (EURO X für die Auflage bis xx.xxxx Ex), oder mit einem bestimmten Betrag "pro Druckseite".

Wie hoch ist denn nun das Honorar für einen Anthologiebeitrag?

Das kommt auf die Größe des Verlages, die Erstauflage des Buches und manches andere an. Für eine 10-Seiten Geschichte kannst Du zwischen 100 und 500 EURO (oder mehr) bekommen.

Kann auch der Herausgeber einer Anthologie Honorar kassieren (also schmälert das Herausgeber-Honorar den Topf, aus dem die Honorare bezahlt werden)?

Ja. Der Herausgeber hat ja Arbeit mit dem Buch.

Der Verlag der Anthologie macht die Veröffentlichung meiner Geschichte davon abhängig, dass ich einige Exemplare des Buches zu einem Vorzugspreis bestelle. Was soll ich tun?

Ablehnen. Ein Verlag soll seine Bücher an Leser verkaufen, nicht an die Autoren.
 
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9. Verschiedenes
Was ist eigentlich das SYNDIKAT?
Das ist die AUTORENGRUPPE DEUTSCHE KRIMIAUTOR/INNEN mit derzeit mehr als 200 Mitgliedern. Im Syndikat wird der informelle Informationsaustausch gepflegt, gemeinsam und in Cliquen getrunken, geredet etc. Einmal im Jahr veranstaltet das Syndikat die CRIMINALE an jeweils wechselnden Orten mit Lesungen, Podiumsdiskussion etc.

Ich will ins SYNDIKAT. Wie komme ich rein?

Hast Du einen Krimi veröffentlicht (Buch, Hörspiel, im Fernsehen) oder eine relevante Zahl von Veröffentlichungen mit kriminalistischem Inhalt? Also fühlst Du Dich als Krimi-Autor/in? Dann bist Du auch clever genug, einen Weg zu finden, wie Du Kontakt zum Syndikat herstellen kannst.
Als Mitglied erwarten wir von Dir eine Spende von etwa 60 EURO pro Jahr (steuerlich absetzbar). Dafür bekommst Du einigermaßen unregelmäßig unser internes Mitteilungsblatt SECRET SERVICE und lernst viele nette und freundliche Kollegen und Kolleginnen kennen.

Was kann das SYNDIKAT für mich tun?

Frag nicht, was das SYNDIKAT für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für das SYNDIKAT tun kannst. ;-)

Was ist die VG WORT?

Eine Verwertungsgesellschaft für Autoren, ähnlich der GEMA für Musiker. Autoren, die etwas veröffentlicht haben, können "Wahrnehmungsberechtigte" bei der VG WORT werden und der Gesellschaft die Rechte übertragen, die sie normalerweise nicht persönlich wahrnehmen können.
Infos direkt bei der VG-WORT: http://www.vgwort.de/
Die Adresse ist: Verwertungsgesellschaft WORT, Goethestraße 49, 80336 München

Was kann der Verband deutscher Schriftsteller in ver.di für mich tun?

Informiere Dich selbst unter  http://vs.verdi.de/

Was ist die Künstlersozialkasse?
Dort können sich freiberufliche Autoren renten- und krankenversichern.
Direkte Infos unter http://www.kuenstlersozialkasse.de/
 
Literaturbüros (Auswahl)
Literaturbüro NRW-Ruhrgebiet e.V. (Gladbeck)
Literaturbüro NRW e.V. in Düsseldorf
Literaturbüro NRW e.V. in Unna
Brandenburgisches Literaturbüro (Potsdam)
LiteraturBüro Mainz e.V
Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe in Detmold e.V.
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Epilog
 "I do not see who can succeed Raymond Chandler."
(W. Somerset Maugham, a.a.O)

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10. Credits
TNX to: Ingrid Krane-Müschen (ikm), Georg Simader/COPYWRITE (gs), Andreas Schmitz (as), Uli Tobinsky (ut), Team Kopietz-Sommer (ks), eine zuverlässige Quelle (N.N.)  und all die anderen, die noch mitarbeiten werden. Prolog und Epilog gestiftet von Michael Molsner (mm).
ENDE
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H.P. Karr:
Lexikon der deutschen Krimi-Autoren - Internet-Edition
http://www.krimilexikon.de
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