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Lexikon
der deutschen Krimi-Autoren
seit 1986 im Dienste des Verbrechens....
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Reinhard Jahn:
Die Faszination der
Fakten - Der Kriminalschriftsteller Frank Arnau,
veröfentlicht in: Klugman/Mathews
(Hg):
Schwarze Beute thriller-Magazin 4, rororo2933
-unkorrigiertes Autorenmanuskript-
»Arnau?« Die Archivarin zweifelt. »Wann hat er denn gelebt?« »Von 1894 bis 1976.« Kopfschütteln. »Und was hat er...« »Hundert Bücher...« »Ah ja...« »Davon mehr als zwanzig Krimis...« »Hmmm.« »Sachbücher über Kriminalistik, Menschenraub, Kunstfälschung, Briefmarken, Zeitgeschichte...« »Ah...« »...Essays, Theaterstücke, Drehbücher, Zeitungsartikel.« Als
die Archivarin dann nach zehn Minuten mit einer dicken Mappe voller
Zeitungsausschnitte zurückkommt, ahne ich, daß hier einer noch mehr
getan in seinem Leben getan hat, als nur Kriminalromane zu schreiben.
*
Knapp
einen halben Meter lang ist die Reihe mit Arnaus Kriminalromanen in den
Regalen des Bochumer Krimi-Archivs, rund zwei Dutzend Titel, zumeist in
Ausgaben der Verlage Ullstein und Goldmann, aber auch in Dreierbänden
für Buchclubs oder den Kaufhausvertrieb. Die Titel klingen routiniert
mysteriös - »Lautlos wie sein Schatten«, »Tanger nach Mitternacht« oder
einfach faktisch unterkühlt: »Mordkommission Hollywood«, »Heroin AG«,
»Pekari Nr. 7«. Dahinter verbergen sich zumeist routinierte police
procedurals mit einem gehörigen Schuß whodunit, aber auch einige kleine
Perlen - doch dazu später mehr.
*
»In den Bibliotheken
von Nordrhein-Westfalen nicht nachgewiesen«, steht säuberlich getippt
auf dem briefmarkengroßen Zettelchen, mit dem Frau Z. von der
Stadtbibliothek die Fernleihbestellungen nach Frank Arnaus Frühwerken
zurückexpediert. Frau Z. kennt eben ihre Pappenheimer, die immer wieder
versuchen, sich über Fernleihsystem der Bibliotheken so
unwissenschaftlichen Nonsens wie ganze Jahrgänge des Playboy oder Das
große Buch der Steuerparadiese zu beschaffen - oder eben, wie jetzt, so
dubiose Werke wie »Das Antlitz der Macht«, Leipzig 1930, »Gesetz, das
tötet«, Baden-Baden 1930, oder »Die Maske des Dr. Bruce«, erschienen in
der Reihe Der grüne Abenteuerroman, Berlin 1932. Erst als Frau Z.
auf einem offiziellen Briefbogen, über dessen Herkunft hier keine
näheren Angaben gemacht werden können, erfährt, daß die Romane für eine
Dissertation zum Thema »Literarische und journalistische Elemente im
Unterhaltungsroman der Weimarer Zeit« benötigt werden, gibt sie die
Bestellungen weiter.
1
»Wie dieses Leben verlaufen ist, das läßt sich nur schwer in Kürze schildern.« (Bernt Engelmann)
Als
Frank Arnau am 11. Februar 1976 im Münchener Klinikum rechts der Isar
an den Folgen eines Schlaganfalles starb, tickerte die
Deutsche-Presse-Agentur einen 50-Zeilen Nachruf in die Redaktionen, in
denen Leben und Werk des »Schriftstellers, Kriminalisten und
kämpferischen Humanisten« vornehmlich in Zahlen gewürdigt wird: 1894
als Sohn eines Genfer Hoteliers geboren, mit 17 Jahren Polizei- und
Gerichtsreporter, 1933 Emigration nach Frankreich, 1939 nach Brasilien,
1955 schließlich Rückkehr nach Deutschland. Übersetzungen seiner rund
100 Bücher in insgesamt 17 Sprachen. 1968 Ehrendoktor der Ost-Berliner
Humboldt-Universität, als einziger Deutscher Ehrenmitglied in der
National Sheriffs Association, Washington. Der dpa-Text erschien am
nächsten Tag »in allen namhaften deutschen Blättern«, wie Arnau selbst
es wohl formuliert hätte; der Spiegel vermerkte seinen Tod im Register
und der Frankfurter Allgemeinen war er ebenso einen redaktionellen
Nekrolog wert wie der der Deutschen Volkszeitung - der letzte
Pressewirbel eines »gestandenen Journalisten« und »erfolgreichen Autors
von Kriminalromanen«, um dessen Leben sich trotz seiner 400-seitigen
Autobiographie immer noch ein paar Geheimnisse ranken. Hieß er nun
Frank Arnau oder Heinrich Schmitt, wie das Deutsche Bücherverzeichnis
aus der DDR immer noch beharrlich behauptet; hat er nun zwischen 1914
und 1918 für das Wiener Außenministerium in Serbien, Belgrad und auf
dem Balkan spioniert und was verbarg sich hinter Berufsbezeichnungen
wie »Werbechef«, »Leiter des literarischen Büros« und
»Vorstandsberater«, unter denen er für Konzerne und die Banken
arbeitete? Was hat es mit seiner Tätigkeit als »Nachrichtenberater« für
die britische Botschaft in Rio de Janeiro während der Zeit des Zweiten
Weltkrieges auf sich? Sicher ist nur eins: Frank Arnau war ein
Mann der Widersprüche, jemand, der nichts dabei fand, für die
Adler-Automobil-Werke, Daimler-Benz, BMW und die Deutsche Bank eine
Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, die man heute zwischen
Schleichwerbung und Industriepropaganda einordnen würde, und
gleichzeitig nebenher Romane gegen die Verflechtung von Industrie und
Kapital zu schreiben. Er gehörte zur jeunesse doree der goldenen
Zwanziger in Frankfurt und Berlin, ging bei Wirtschaftsführern,
Politikern und Künstlern ein und aus, trieb sich in den
Polizeipräsidien und Gerichtssälen herum und war sich neben seinen
Interviews mit den Größen aus Politik- und Schaugeschäft auch nicht zu
schade, zwischendurch einmal als Reporter den letzten
Boulevard-Sensationen hinterherzuschnüffeln.
2
»Die Voraussetzung für den spannenden Kriminal- roman ist die sofort einsetzende Handlung.« (Frank Arnau)
Geboren
wurde Frank Arnau - und wenn die Geschichte, die er in jedem Interview
zum besten gab, erfunden ist, dann ist sie gut erfunden - am 9. März
1894 in einem Eisenbahnabteil des Orientexpress auf der Fahrt von
Konstantinopel nach Paris. Als zweites von insgesamt vier Kindern des
Hoteliers Charles Schmitt und seiner Frau Marie verbrachte er seine
ersten Lebensjahre bei Verwandten in der Schweiz und Frankreich und den
verschiedenen Hotels, die sein Vaters als Geschäftsführer leitete. Mehr
als seine schulische Laufbahn, die im wesentlichen von kurzfristigen
Internatsaufenthalten und zahllosen Privatlehrern geprägt war,
interessierte sich Arnau - um bei dem Namen zu bleiben - schon damals
mehr für das Leben an sich. Als er 1910 in Dresden trotz aller
(finanzieller) Bemühungen seines Vaters nicht zum Abitur zugelassen
wurde, trampte er nach Konstantinopel, kam auf Umwegen zurück, landete
wegen seiner Sprachkenntnisse als Barkeeper im Wiener Hotel »Bristol«
und begann, für das Deutsche Volksblatt zu schreiben: zuerst
Polizeiberichte, Gerichtsreportagen, später begann er,
Prominenteninterviews zu machen, trug Klatsch und Tratsch aus der
k.u.k.-Monarchie zusammen und wurde schließlich als Redakteur
eingestellt. Nebenher besuchte er, getrieben von der manischen
Arbeits-, Bildungs- und Wissenswut, die auch sein späteres Leben
kennzeichnen sollte, Vorlesungen an der Universität, die er Jahrzehnte
später in Interviews gerne als »Studium des römischen und
angelsächsischen Rechts, der Physik, der Chemie und der
Gerichtsmedizin« deklarierte - bei Bedarf kam noch Kriminalpsychologie
dazu. Bleibenden Eindruck hinterließ dabei wohl der Kontakt zu
Professor Hans Groß, Verfasser des später von mehr als einem
Kriminalschriftsteller als Grundlage benutzten »Handbuchs für
Untersuchungsrichter«, einem Werk, das auch nach Arnaus Meinung zum
»Fundament eines jeden Kriminalisten und Kriminologen« gehören sollte.
Am
Heiligen Abend 1912 heiratete der gerade einmal 18jährige seine
Jugendliebe Carly - einer selbstverbreiteten Legende zufolge hatte er
seinem Vater die Erlaubnis zur Ehe mit einem Revolver abgetrotzt. Den
Lebensunterhalt verdiente der frischgebackene Ehemann, indem er seine
journalistischen Fähigkeiten perfekt vermarktete: für Dutzende von
Zeitungen im deutschen Reichsgebiet schrieb er
»Korrespondentenberichte«, während er umgekehrt die deutschen Blätter
ausschlachtete und die Meldungen über eine Agentur mit dem
hochtrabenden Namen »Sozial-politische Korrespondenz« an die
österreichische Presse weiterverkaufte - ein Modell, auf das er später
noch häufiger zurückgreifen sollte. Möglicherweise waren es Arnaus
Fähigkeiten als Nachrichtenhändler und fixer Schreiber, seine zahllosen
guten Kontakte und die ebenso guten Manieren in Verbindung mit seiner
neutralen schweizer Kinderstube, die das Wiener Außenministerium dazu
bewogen, sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges über eine
»Presseagentur« der Mitarbeit des jungen Mannes zu versichern: Arnau
erhielt vor und besonders nach den Schüssen von Sarajewo sozusagen eine
journalistische carte blanche mit diplomatischer Kehrseite:
»Recherchefahrten« nach Belgrad, ein »Interview« mit dem serbischen
Ministerpräsidenten - mit einem Wort: Arnau war mittendrin im
Weltgeschehen, hörte sich um, machte Kontakte, schrieb alles auf, was
für ein paar Nachrichtenmeldungen oder Zeitungsreportagen taugte,
verhökerte die Texte gewohnt geschäftstüchtig an zahllose Zeitungen und
konnte seinen Auftraggebern in Wien nebenher - und sicher nicht ohne
Bezahlung - ein paar Boten- und Informationsdienste leisten.
3
»Ich will keine Namensliste anlegen, sie erweckte den Eindruck der Renommiersucht.« (Frank Arnau)
Als
talentierter Selbstdarsteller und gewiefter Presse- und PR-Mann konnte
Arnau in den sechziger Jahren Journalisten, die ihn als den
»erfolgreichsten deutschen Kriminalschriftsteller« portraitierten,
nicht nur mit seiner bemerkenswerten Vitalität, seinem riesigen Archiv
und einem beinahe fotografischen Gedächtnis beeindrucken, gekrönt
wurden diese Interviewtermine offensichtlich immer von einem Gespräch,
in dem Arnau sich als Meister in der Kunst des name-dropping entpuppte.
Da fehlt in keinem Artikel das Interview das er 1916 mit einem gewissen
Wladimir Uljanow, alias Lenin, in einer Züricher Hinterhofküche führte,
erwähnt wird stets auch sein Gespräch mit Kurt Eisner 1919 in München,
es folgen bunt gemischt die Namen von Schauspielern (und
Schauspielerinnen), Kriminellen, Wirtschaftskapitänen, Politikern und
als Draufgabe stets die Episode, wie er als Fünfjähriger bei einem
Besuch Kaiser Franz Josephs I im Hotel seiner Eltern vor Aufregung ans
Bein pinkelte. »Später kultivierte er diese Angriffslust« kommentierte
der Spiegel im Nachruf diese Episode in Anspielung auf Arnaus
vordergründig seltsam changierenden Charakter. Betrachtet man sein
Leben und seien Bücher allerdings genauer, zeigt sich eine recht
deutliche Linie - Arnau scheint ein hochbegabter, geltungsbedürftiger
Karrierist mit einem ausgeprägten sozialen und politischen Gewissen
gewesen zu sein. Im Wirtschaftswunderdeutschland war er als
»Kriminalschriftsteller mit linken Tendenzen« verdächtig, weil er 1968
mitgeholfen hatte, Heinrich Lübkes Beteiligung am Bau von
Konzentrationslagern nachzuweisen und im selben Jahr einen juristischen
Ehrendoktor der Ost-Berliner Humboldt-Universität erhalten hatte:
»keine Belobigung für ein den Kommunisten genehmes Verhalten«, wie
Frankfurter Allgemeine glaubte, betonen zu müssen, »sondern verdiente
Anerkennung für einen Mann, der mit Kriminalromanen mehr für das
Rechtsbewußtsein der deutschen tat als mancher anderer mit brillanten
gesetzlichen Exegesen.« Wie paßt der »Industrieberater« Frank Arnau,
der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht unwesentlich bei der
Ansiedlung von Daimler-Benz und anderer Konzerne in Brasilien
mitwirkte, zu dem Frank Arnau, der sich später im Nachkriegsdeutschland
in der »Demokratischen Aktion« gegen NPD-Parteitage zur Wehr setzte und
sich als nicht unumstrittener Präsident der »Liga für Menschenrechte«
für Justizopfer engagierte? Wie aber, fragt man sich dann, kommt
es, daß sich in den Kriminalromanen dieses aufgeklärten Humanisten die
Polizisten immer wieder über die engen Kompetenzen ihres Jobs beklagen,
daß einige von ihnen nichts gegen die Wiedereinführung der Folter
hätten, daß illegal Telefone angezapft werden und man einen
Untersuchungsgefangenen auch mal für incommunicado erklärt, um eine
Haftprüfung zu verhindern?
Daß eine komplexe Persönlichkeit wie
Frank Arnau sich nicht einfach unter einem Parteiprogramm einordnen
läßt, versteht sich von selbst - trotz aller Sympathien war er niemals
Kommunist, wie die Nationalsozialisten annahmen. Am ehesten trifft noch
Bernt Engelmanns Charakterisierung zu, der Arnau einen »aufrechten
Antifaschisten« nannte, eine Überzeugung, die sich in Arnaus
Lebensmotto wiederfindet: »Wo es einen Stärkeren gibt, immer auf der
Seite des Schwächeren!« Glaubt man seinen Lebenserinnerungen, dann
geht diese Einstellung auf ein Gespräch über den damals herrschenden
Antisemitismus zurück, das Arnau 1911 oder 1912 auf einer
Eisenbahnreise mit einem Oberrabbiner führte - eine recht simple und
allzu griffige Erklärung für die Lebensentscheidung des - entgegen
aller späteren Unterstellungen - evangelischen Arnau. Betrachtet man
allerdings seine zahlreichen späteren Engagements und Tätigkeiten
genauer, kann durchaus der Eindruck aufkommen, daß Arnau überall dort,
wo es einen Stärkeren und einen Schwächeren gab, er am liebsten immer
auf beiden Seiten stand - eben mittendrin: als »Wirtschaftsberater«
vermittelte er nach dem Ersten Weltkrieg deutsche Industriekontakte ins
Ausland und betreute die Werbekampagnen von Großkonzernen, während er
zugleich Romane gegen Indizienprozesse (»Der geschlossene Ring«) und
den Paragraphen 218 (»Gesetz das tötet«) schrieb. 1920 hatte Arnau
die deutsche Staatsbürgerschaft erworben und lebte mit seiner Frau in
Frankfurt, betrieb nach- und nebeneinander ein Antiquitätengeschäft,
ein Pressebüro, war Dramaturg mit Regieaufgaben am Würzburger Theater,
schrieb wieder einmal für »alle namhaften deutschen Blätter«, führte
eine Werbeagentur und Anzeigenvermittlung und wurde schließlich zum
PR-Chef der Adler-Automobilwerke. Nachdem seine erste Ehe gescheitert
war, »ganz allen aus meinem Verschulden«, wie er später selbstkritisch
anmerkte, heiratete er 1924 Ruth Rickler und siedelte 1929 nach Berlin
über. In der Reichshauptstadt hielt es ihn bis 1933 - wie üblich
mittendrin im Weltgeschehen - als »Vorstands-Berater« der Daimler-Benz
AG, der Bayerischen Motorenwerke AG und der Deutschen Kabelwerke AG und
»anderen Unternehmen, die der Deutschen Bank nahestanden«, eine
Position, die wohl mit dem Begriff »Werbe-Chef« nur unzureichend
beschrieben ist, weil neben den PR-Aktionen, die Arnau mit gewohnter
journalistischer Souveränität erledigte, auch gewisse
Managementaufgaben zu seinem Bereich gehörten.
4 Eigentum der Leihbibliothek Else Hacker Rostock, Kasernenstraße 55 parterre Leihgebühr für 7 Tage 20 Pfennige
(Stempel in einer Ausgabe von »Das Antlitz der Macht«)
Arnaus
Zeit in Berlin - 1929 bis 1933 - war auch eine der produktivsten in
schriftstellerischer Hinsicht. Nach gut einem Dutzend Einakter und
mehreren Theaterstücken aus seiner Frankfurter Zeit erschienen nun in
rascher Folge mindestens zwölf Romane, die meisten davon im der Reihe
der »Blauen Bücher« des Leipziger Wilhelm Goldmann-Verlages. Viele
Titel sind heute nur noch schwer oder überhaupt nicht mehr aufzufinden,
weil Unterhaltungsliteratur von Bibliotheken nicht systematisch
gesammelt wird. Arnaus Romane aus den dreißiger Jahren sind wohl
am besten mit dem Begriff des »Zeit- und Gesellschaftsromans mit
kriminalistischem Einschlag« beschrieben - in »Kämpfer im Dunkel« wird
die Geschichte des deutschen Grafen Eberhard Hatzberg erzählt, der im
Ersten Weltkrieg als Spion die Aufrüstung der Feindmächte ausspäht,
»Stahl und Blut« ist ein Wirtschaftsroman um die Geschicke einer
Eisengießerei. In »Das Antlitz der Macht« (1930) taucht
schließlich eine Figur wieder auf, die Arnau schon 1923 einmal in en
Mittelpunkt eines Romans gestellt hatte und auf die er nach dem Kriege
noch einmal zurückkommen sollte: der emotionslosen Workaholic und
Machtmenschen Felix Umballer, den er als hemmungslosen Aufsteiger und
Wirtschaftsboss schildert. Das plot erinnert an das Strickmuster,
mit dem Jahrzehnte später Harold Robbins einen Erfolg nach dem anderen
produzierte: der aus kleinsten Verhältnissen aufgestiegene Felix
Umballer mischt mit seinen rigorosen Finanzgeschäften die deutsche
Kohleindustrie auf, hebelt als Fiesling von J.R.-artigen Dimensionen
über einen inszenierten Bergarbeiterstreik das Syndikat der
Zechenbarone im Ruhrgebiet aus und investiert in die aufstrebende
Elektrizitätswirtschaft, um die Regierung in die Knie zu zwingen und
einen Wirtschaftsstaat zu schaffen. Über weite Strecken liest sich
die Geschichte wie die Romanfassung eines sozialökonomischen Seminars,
konterkariert wird die Haupthandlung von einer tragischen Love-Story
auf Illustrierten-Niveau, in der Umballer den Liebhaber seiner
verehrten, aber vernachlässigten Frau erwürgt und darüber beinahe den
Verstand verliert. Knapp ein Vierteljahrhundert später sollte Arnau
ein weiteres Mal auf die sicher teilweise als alter ego konzipierte
Figur des machthungrigen Egomanen Umballer zurückgreifen. In »Auch Sie
kannten Felix Umballer«, tauchen sowohl Umballer als auch das weitere
Personal aus dem »Antlitz der Macht« wieder auf, ohne daß es sich dabei
um eine logische Fortsetzung des Vorkriegs-Romans handelt. Nach dem
Krieg ist Umballer vielmehr ein Hochstapler, der mit seinen Komplicen
aus Wirtschaft und Adel in der Tri-Zone unter dem Deckmantel einer
Filmproduktionsfirma einen riesigen Finanzschwindel inszeniert. Mit
einer solchen Übernahme von Motiven, Geschichten und Personen von einem
Roman in den anderen betrieb Arnau schon relativ früh das, was Raymond
Chandler später cannabalizing nannte - die Mehrfachverwertung einer
Idee, das Ausschlachten journalistischer Rechercheergebnisse und das
Übernehmen eigener Erlebnisse in die Fiktion: Leben und Schreiben
werden eins, Realität wird nicht mehr zu Literatur geformt und
verdichtet, sondern nur den allernotwendigsten dramaturgischen Regeln
unterworfen und einfach nacherzählt. Im besten Fall ist das Ergebnis
ein Kommentar zur Wirklichkeit, um ungünstigen Fall eine Flucht vor der
Realität. Wie weit das cannabalizing zwischen Leben und Schreiben
bei Arnau ging, wird besonders an dem Projekt »Die verschlossene Tür«
deutlich, für das die Zeitschrift »Die literarische Welt« den
Starjornalisten und Schriftsteller Arnau 1932 gewann: in Anlehnung an
den ein Jahr zuvor in Großbritannien erschienen Kollektivroman »The
floating Admiral« des Detection-Club sollten die bekanntesten deutschen
Dichter jeweils ein Kapitel eines Kriminalromans schreiben. Frank Arnau
fiel dabei die Rolle des Anreißers zu: von ihm stammte das erste
Kapitel, und er sollte auch die Geschichte in der letzten Folge zu Ende
führen. Mit von der Partie waren Alfred Döblin, Richard Hülsenbeck,
Erich Ebermeyer, Manfred Hausmann, Kurt Heuser, Edlef Koeppen und
Gabriele Tergit. Frank Arnaus Anfangskapitel »Der Mord in der Villa
Jessika« legte dabei alle Grundlagen für einen vertrackten whodunit:
Jessika, Gattin eines reichen Hasardeurs findet bei der Heimkehr von
einem Opernabend in ihrem Haus die treue Freundin und Vertraute
Marjorie Sulkowska erschossen vor, eine Waffe liegt neben der Leiche.
Sofort fallen Jessika ein halbes Dutzend Männer ein, die für die Tat in
Frage kommen könnten: ein Schauspieler, ein Neger, ein Arzt, diverse
Gesellschaftsgrößen. Kriminalrat Koppen von der Berliner Mordkommission
steht vor einem vertrackten Fall und der Reporter Somlay vom Tageblatt
hat sich ebenfalls in den Kopf gesetzt, den Mord aufzuklären. Das
Unternehmen »verschlossenes Zimmer« wurde nach Frank Arnaus durchaus
realistischem Anfangskapitel bald zu einem kuriosen Gemetzel, bei dem
sich kaum einer der Mit-Autoren um die Regeln der Logik scherte und die
Geschichte damit von Fortsetzung zu Fortsetzung immer verwegenere
Kapriolen schlug - genauere Informationen dazu finden sich in dem
Beitrag von Michael Töteberg in der Schwarzen Beute Nummer 2. Traut
man Arnaus Autobiographie, dann fallen die frappanten Ähnlichkeiten des
fiktiven »Mordfalls Marjorie« mit dem Tod der Ingenieurswitwe Ada Hof
ins Auge, mit dem Arnau sich 1925 in Frankfurt beschäftigte. Da Arnau
nicht mit dem Untersuchungsergebnis »Selbstmord« einverstanden war,
verschaffte er sich Zugang zum Tatort und fand bei einer genauen
Durchsuchung nicht nur Indizien, die für Mord sprachen, sondern auch
einen Hinweis der Toten auf ihren Mörder. Mit einiger Kombinationsgabe
- so jedenfalls Arnaus Lesart - gelang es ihm dann sogar, den Täter,
einen heimlichen Liebhaber, zu finden und ihn zu einem Geständnis zu
bewegen: der Mann hatte Ada Hof die Waffe, mit der sie auf ihn
geschossen hatte zu entwinden versucht, dabei hatten sich die tödlichen
Schüsse gelöst. Als Arnau das Einstiegskapitel zum »verschlossenen
Zimmer« entwarf, mochte er möglicherweise an eine ähnliche Lösung
gedacht haben, vielleicht hatte er auch die Figur des Reporters Somlay
im eingeführt, um ihn am Ende als Aufklärer zu präsentieren; die Art
und Weise allerdings, mit der sich allerdings seine »literarischen«
Kollegen über jegliche Logik hinwegsetzten, ließen ihm zuletzt keinen
anderen Weg mehr, als den Reporter Somlay selbst als Mörder zu
entlarven, wobei der Tathergang wiederum mit dem übereinstimmt, den
Arnau sieben Jahre zuvor beim Tod der Ada Hof ermittelt zu haben
behauptet. Mehr als 20 Jahre später griff Arnau eben dieses Sujet
noch einmal auf - 1957 erschien »Mordkommission Hollywood«, ein etwas
betulicher Tüftelkrimi mit ironischen Seitenhieben auf die Glitzerwelt
der Filmstadt. Das Plot: Der Hollywoodstar Myrna Lindequist findet bei
der Rückkehr von einer Filmpremiere ihre Lebensgefährtin Tatjana
Oskanova tot vor, eine Waffe liegt neben der Leiche. Es gibt einen
annährend gleichen Reigen von Verdächtigen, wie ihn auch Jessika in der
»verschlossenen Tür« der Polizei nennen kann, und auch ein Reporter ist
wieder zur Stelle; diesmal heißt er Georg Parker, ist ein heimlicher
Geliebter des Leinwandidols und wie zu erwarten um eine exclusive
Mordstory bemüht. Im weiteren verläuft »Mordkommission Hollywood« so,
wie Arnau sich wohl seinerzeit den Ablauf von »Das verschlossene
Zimmer« vorgestellt haben mag: die Polizei nimmt sich pro Kapitel einen
Verdächtigen vor, findet Neues und Nichtiges, und entdeckt am Ende, daß
der Reporter Parker die Busenfreundin des Filmstars in einer
Notwehrreaktion erschossen hat. Daß Teile von Arnaus Romanen
ziemlich ungeschminkt die Reste journalistischer Recherchen verwerten,
zeigt sich auch in einer ganzen Reihe von Biographien von Wirtschafts-
und Gangsterbossen, die meist als polizeiliche »Personenabklärung«
eingeführt werden. Darüber hinaus könnten investigationsfreudige
Germanistikdoktoranden aus Arnaus Romanen ein »Stammpersonal«
herausfiltern, zu dem in den früheren Werken nicht nur die
obligatorisch zwielichtigen Asiaten und »Neger« gehören, sondern auch
die später vermehrt auftretenden rumänischen Betrüger, diverse
Lebedamen und Geschäftsleute der guten und der weniger guten Sorte.
Wahlweise gibt es pro Roman mindestens einen Verweis auf Kunst- bzw.
Antiquitätenfälschung - alles Gebiete, auf denen Arnau sich zum
Fachmann ausgebildet hatte. Aber auch in der umgekehrten Richtung
funktionierte diese Beziehung zwischen Realität und Fiktion - als 1932
ein Berliner Schmuddelblatt Arnau mit Indiskretionen (wegen seiner
üblichen Frauengeschichten) unter Druck zu setzen versuchte, erinnerte
er sich an eine Idee, die er 1930 in dem Roman »Antlitz der Macht«
entwickelt hatte: um einer gegen ihn gerichteten Pressekampagne die
Glaubwürdigkeit zu nehmen spielt dort der Industrielle Umballer den
Zeitungen Fälschungen von Belastungsmaterial zu, um die falschen
Anschuldigungen später öffentlich zu entlarven. Die gleiche Methode
wandte Arnau nun auch beim »Berliner Herold« an: unter falschem Namen
denunziert er sich des Betruges und der Vergewaltigung, fälschte -
Perfektion war selbstverständlich - sogar die entsprechenden
Gerichtsurteile und spielte das gesamte Material der Zeitung zu - die
es auch prompt ungeprüft veröffentlichte. Im selben Moment, in dem das
Blatt mit den Anschuldigungen erschien, verklagte Arnau die Redaktion
und nötigte dem Chefredakteur die Veröffentlichung einer Ehrenerklärung
und Entschuldigung ab.
5
»So begann mein erster Tag in Rio. Ich ahnte nicht, was die folgenden bringen würden.«
(Heißes Pflaster Rio)
Am
1. April 1933 verließ Frank Arnau Deutschland in Richtung Niederlande,
emigrierte zuerst nach Spanien und später nach Frankreich, schlug sich
in Paris durch und verließ 1939 mit Frau und Kind Europa in Richtung
Brasilien, nachdem seine Bemühungen um ein Visum für die USA
gescheitert waren. Am 28. Mai 1939 traf die Familie Arnau nach 28 Tagen
Überfahrt in Rio de Janeiro ein. In Berlin, wo er den Zusammenbruch
der Weimarer Republik und die Machtergreifung der von ihm mit Inbrunst
verachteten und verhaßten Nationalsozialisten miterlebt hatte, war
Arnau den braunen Herren wegen seiner Umtriebigkeit suspekt geworden -
immerhin erschienen Zeitungsabdrucke der Romane, die Arnau neben seiner
Beratertätigkeit schrieb, in den Blättern des kommunistischen
Münzenberg-Konzerns und beim Pressehaus Mosse. Auch das Interview mit
Kurt Eisner aus dem Jahr 1919 hatte angeblich seinen Weg in die
Unterlagen der Gestapo gefunden, und als schließlich immer häufiger
»merkwürdige Gestalten« sein Haus in der Triberger Straße beobachteten,
hielt Arnau es für richtig, seiner Wahlheimat den Rücken zu kehren. Ausgestattet
mit einem falschen SA-Ausweis und einer ergaunerten
Presse-Akkreditierung des Völkischen Beobachters für den
»Auto-Ausstellung Amsterdam« reiste Arnau bei Nacht und Nebel aus und
rechnete aus dem Exil in seinem Roman »Die braune Pest« mit der
Bewegung ab. In den folgenden sechs Jahren erlebte Arnau nicht nur
jeweils am Ort des Geschehens den Fall der spanischen Republik mit,
sondern auch die Fluchtwellen deutscher und österreichischer Juden, die
über Paris in die USA und nach Südamerika führten. Seine Einkünfte als
Mitarbeiter des Pariser Tageblattes und gelegentlicher
Nachrichtenhändler besserte er durch mehr oder minder zweifelhafte
Geschäfte auf, die von der Gründung einer Firma für Tapetenreinigung
bis zum Mittelsmann bei Waffengeschäften für die spanischen
Republikaner reichten. Der Entschluß, »Europa vor der Katastrophe,
die ich nahen fühlte, zu verlassen« wurde Arnau durch eine Einladung
der brasilianischen Regierung erleichtert, über deren genauen Charakter
er allerdings keine Auskunft gibt. Er ließ sich in Rio nieder,
verschaffte sich die nötigen gesellschaftlichen und publizistischen
Kontakte und hatte das Glück, bei Kriegsbeginn einen Posten als adviser
des Informationsdienstes der Britischen Botschaft zu bekommen. Glaubt
man Arnaus späterer Beschreibung, dann war es Hauptaufgabe dieser
seltsamen pressedienstlichen Einrichtung, die britische Politik in den
brasilianischen Medien zu vertreten und britische Wirtschaftskontakte
in Lateinamerika personell und publizistisch zu unterstützen. Daß
Arnau nebenher natürlich noch »alle namhaften brasilianischen Blätter«
mit Analysen des europäischen Kriegsgeschehens versorgte, war für den
Vollblutjournalisten und Workaholic selbstverständlich. Als mit dem
Kriegsende auch das Interesse der Briten an ihrem deutschen »Berater«
erlosch, sattelte Arnau ins grafische Gewerbe um, druckte zuerst
Visitenkarten, später dann Aktien und Wertpapiere und zuletzt als
halbstaatliches Unternehmen Briefmarken für die brasilianische
Postverwaltung. Parallel zu seiner Karriere als Unternehmer tat
Arnau sich auch wieder in seinem alten Metier als Unterhändler für die
Wirtschaft um, indem er für verschiedene Unternehmen
Nachkriegsdeutschlands Kontakte nach Brasilien vermittelte und das
deutsche Kapitalengagement in den brasilianischen Medien publizistisch
»unterstützte«. Die Umtriebigkeit zahlte sich aus - als Vermittler der
Geschäftsbeziehung und Vorstandsberater von »Mercedes-Benz do Brasil«
galt Arnau in Deutschland als Brasilien-Spezialist mit allerbesten
Verbindungen, während er in Brasilien einen Ruf als glaubwürdiger, weil
nicht ideologisch vorbelasteter Repräsentant der deutschen Wirtschaft
genoß. Nebenher vermarktete er in gewohnter Geschäftstüchtigkeit auch
schon wieder über eine Agentur seine brasilianischen Erfahrungen und
Einsichten auf dem deutschen Presse-Markt.
6
»...dies ist meine letzte chance, ein comeback zu finden...«
(Aus Arnaus Kündigungstelegramm)
»Mein
Leben ist Schreiben mit Geldverdienen, aber nicht Geldverdienen ohne
Schreiben« - mit einem 50-Worte-Telegramm kündigte Arnau 1955 seine
Mitarbeit bei seinen brasilianischen Arbeitgebern, um einer Einladung
Henri Nannens zu folgen, der den trotz seiner 60 Jahre immer noch
quicken Reporter für den stern angeheuert hatte. Nach diversen privaten
Problemen - 1952 hatte seine Frau Ruth Selbstmord begangen - war die
Rückkehr nach Deutschland möglicherweise auch eine rigorose Flucht in
den Neu-Anfang. Gemeinsam mit einer dritten Frau Etta, die er vor der
Heirat erst von ihrem deutschen Ehemann hatte loseisen müssen,
etablierte sich Arnau nach einem einjährigen Zwischenspiel beim stern
zunächst in Frankfurt und später in München. Während der 15 Jahre, die
er in der Bundesrepublik des Wirtschaftswunders und der Restauration
lebte, verwertete er zuerst seine Brasilienerfahrungen in Artikeln und
Büchern, schrieb seine populären Sachbücher über Kriminalistik,
Kunstfälschung, Hochstapelei, Menschenraub und Philatelie und
veröffentlichte dazu pro Jahr jeweils mindestens drei neue
Kriminalromane. Publizistisch machte er als vehementer
Justizkritiker von sich reden, dessen ausgefeilte Angriffe gegen
Gerichtsgutachter und Fehlurteile allseits gefürchtet waren. Eines der
Motive für sein Engagement in der »Liga für Menschenrechte«, als deren
Vorsitzender er die meisten seiner Attacken gegen vermeintliche und
tatsächliche Justiztirrtümer führte, war dabei sein aus seiner
antifaschistischen Grundhaltung herrührendes Unverständnis, »daß
überführte NS-Verbrecher in Westdeutschland wieder hohe und höchste
Ämter bekleiden konnten« und »selbst die überzeugendsten Schuldbeweise
nicht ausreichten, um diese politischen Mörder und Mordgehilfen
zumindest aus dem öffentlichen Leben auszuschalten.« Als 1959
ruchbar wurde, daß Bundespräsident Lübke am Bau von
Konzentrationslagern beteiligt gewesen sein sollte, verschaffte sich
Arnau aus DDR-Archiven die entsprechenden Nazi-Pläne und ließ die
Unterschriften Lübkes in New York von Sachverständigen auf ihre
Echtheit überprüfen und veröffentlichte das Ergebnis im stern. Doch
statt damit den Rücktritt des Bundespräsidenten zu erreichen, zog er
sich den Hass und die anonymen Morddrohungen rechtsextremer Kreise zu. Mit
seinem umfassenden, autodidaktisch erworbenen kriminalistischen,
kriminologischen und juristischen Wissen, das er nicht nur als
Grundlage für seine Kriminalromane, sondern auch für seine populären
Sachbücher verwendete, gelang es ihm in drei spektakulären Fällen,
unschuldig Verurteilte freizubekommen. Hauptgegner in diesen und
anderen Fällen waren nicht nur die aus der Nazi-Zeit nahtlos
herüberbeförderten Richter und Staatsanwälte, sondern auch
Gerichtsgutachter mit einer ähnlichen Karriere, unter ihnen an erster
Stelle der Direktor des Gerichtsmedizinischen Institutes an der
Universität Münster, Professor Dr. Albert Ponsold, dessen Gutachten im
Fall Hans Hetzel von Arnau als beispielhaftes Stück an
unverantwortlicher Schludrigkeit entlarvt wurde. Bei allem
Engagement Arnaus bleiben allerdings Erfolge wie das
Wiederaufnahmeverfahren im Fall Hetzel die Ausnahme, in zahlreichen
anderen Fällen liefen sich seine Bemühungen gegen die
»Straf-Unrechts-Pflege in der Bundesrepublik«, so der Titel einer
Dokumentation zum Thema, in den Mühlen der Justiz tot, unter anderem
auch sein Kampf gegen die »Verfahrens- und Urteilsfarce« im Fall Vera
Brühne.
7
»Dieser Roman versucht, den Ablauf einer Aufklärung eines Mordfalles darzustellen, wie er sich im wirklichen Leben abspielt.«
(Pekari Nr. 7)
So
direkt noch in den zwanziger und dreißiger Jahren die Beziehung
zwischen Arnaus Leben und seiner schriftstellerischen Produktion war,
so seltsam distanziert nehmen sich die rund zwanzig Kriminalromane aus,
die er zwischen 1955 und 1968 veröffentlichte. Dem bewährten »Modell
Arnau« entsprechend wäre bei seinem politischen Engagement in der
Wirtschaftswunderrepublik und seinem beständigen Kampf gegen ihre aus
dem Dritten Reich herübergeretteten Funktionäre zu erwarten gewesen,
daß sich diese Themen in seinen Kriminalromanen wiederfinden, daß
zumindest das »neue Deutschland« mit seiner permanenten
Vergangenheitsverdrängung und seiner »Wir sind wieder wer«-Philosophie
den Hintergrund für die Handlungen liefern würde. Doch nichts von
alledem ist der Fall. Von den insgesamt zwanzig Kriminalromanen, die
er seit 1955 veröffentlichte, spielen nur wenige in der Bundesrepublik:
unter ihnen die Gaunergeschichte »Auch Sie kannten Felix Umballer, in
der er die Nachkriegsgesellschaft als buntes Panoptikum sich
gegenseitig belügender und betrügender Hochstapler darstellte und die
beiden Romane um Hauptkommissar (bzw. Kriminalrat) Reyder »Schuß ohne
Echo« und »Der Mord war ein Regiefehler.« Schauplatz des weitaus
größeren Teils von Arnaus Nachkriegsproduktion jedoch war das Ausland -
vorzugsweise New York, wo alle acht Bände seiner »Inspektor
Brewer-Serie« angesiedelt sind. Daß Arnau 1956 mit »Pekari Nr. 7«
eine Kriminalgeschichte in den USA ansiedelte, könnte noch mit gewissen
Erfordernissen begründet werden, die (nicht nur) seinerzeit an einen
»Krimi« gestellt wurden. Die Beharrlichkeit jedoch, mit der er auch
später deutschen Schauplätzen auswich, läßt auch auf andere Gründe
schließen. Die erste Buchausgabe von »Pekari Nr. 7« erschien,
- wie auch die meisten von Arnaus übrigen Kriminalromane - in der auf
anglo-amerikanische Ware abonnierten Taschenbuchreihe des
Ullstein-Verlages in unmittelbarer Nähe von Raymond Chandlers »Der
tiefe Schlaf« und Dashiell Hammetts »Bluternte«, aber auch in einer
Reihe mit Rex Stout, Dorothy L. Sayers und Francis Iles. Es ist nicht
bekannt, inwieweit sich Arnau eingehend mit dem Genre beschäftigt hat,
als sicher kann angenommen werden, daß er die grundlegenden
Entwicklungslinien und deren Vertreter kannte. In späteren Interviews
versuchte er sich gern von den Vertretern des klassischen Krimis wie
Arthur Conan Doyle und Agatha Christie abzusetzen und sich in eine
Reihe mit Erle Stanley Gardner und seine Perry Mason-Romane zu stellen,
dessen Court of Last Resort er dann meist mit seinen Einsatz für
Justizopfer verglich. Im Gegensatz zu dem »Kriminalgeschichten« von
Sayers und Christie, verlautbarte Arnau nach seinen ersten Erfolgen,
schriebe er »Kriminalromane« und hob damit zugleich auf die essentials
seiner Produktion ab: Realismus, Detailtreue und Glaubwürdigkeit. Der
Anspruch, »den nichts als sachlichen, vorbildlichen Polizeiapparat in
seiner Funktion zu zeigen«, versuchte Arnau besonders in den Romanen um
den Inspektor (später Oberinspektor) Brewer von der New Yorker
Mordkommission einzulösen, der in »Pekari Nr. 7« seinen ersten Auftritt
hat. Entsprechend dieser Vorgabe folgen seine Brewer-Romane formal
allen Regeln der police procedurals, einem typisch amerikanischen
Subgenre, das seinen Beginn 1945 mit Lawrence Treats »V as Victim« nahm
und seine endgültige Ausformung mit Ed McBains Romanen um das 87ste
Polizeirevier erreichte. Mit seinen fundierten kriminalistischen und
kriminologischen Kenntnissen gelang es Arnau so, die bislang
hauptsächlich an weltfremde britische plots gewohnten deutschen Leser
mit einer Vielzahl von Details aus der Ermittlungsarbeit der
amerikanischen Polizei zu fesseln: angefangen bei den obligatorische
Erläuterungen zum amerikanischen Strafrecht über die detaillierten
Schilderungen der Spurensicherung am Tatort bis hin zu langen
Expertenmonologen über Kriminaltechnik und Gerichtsmedizin dominiert in
den Romanen das Faktische, versucht Arnau die Faszination der
Wirklichkeit zu wecken. Vor dem Hintergrund von Arnaus in
Deutschland häufig erfolglosem Kampf gegen die Justiz und für ein
demokratisches Staatswesen wirkt dieser Entwurf seltsam
anachronistisch, in Teilen sogar wie eine Flucht vor einer als
bedrückend empfundenen Wirklichkeit. In insgesamt acht Bänden ermittelt
Oberinspektor Brewer, das »As des New Yorker Police Departements«
zwischen 1956 und 1968 vor einer amerikanischen Kulisse in Mordfällen,
die Arnau mitunter nach realen Vorbildern gestaltete, in ihrer
Romanversion aber dann doch meist nach dem klassischen whodunit-Muster
abhandelt: nach eingehender Spurensicherung und Zeugenbefragung gibt es
eine Reihe von Verdächtigen, die nacheinander eleminiert werden. Es
gibt tote Spuren, Nebengeleise der Handlung und am Ende eine Aufklärung
der Tat. Geschildert wird dieser Ablauf betont sachlich, Personen haben
in dem starren Zeit- und Faktenschema, das der storyline zugrunde
liegt, keine Chance, an Charakter zu gewinnen. Die Fähigkeit zu
differenzierten Charakterstudien oder glaubhaften Personenschilderungen
ist bei Arnau ohnehin nicht besonders ausgeprägt - er schildert mit
Vorliebe nur Oberflächen: Kleidungen, Autos, Restaurants, Hotels,
Häuser, Städte. In den gelungeneren Fällen liest sich das zwar
trocken, aber interessant, in den weniger geglückten Romanen eher
langweilig und spitzfindig - wie beispielsweise in »Das andere Gesicht«
(1961), in dem Brewer mehr als die Hälfte des Romans benötigt, um alle
Teilnehmer an einer Gesellschaft zu verhören, bei der ein Mord begangen
wurde oder in »Der letzte Besucher« (1960), in dem Arnau seinen
Oberinspektor ins Rennen schickt, einen Mord an einem Börsenspekulanten
zu lösen, der dem tatsächlichen (und ungeklärten) Tod des Glücksritters
Sergej Rubinstein aus dem Jahr 1955 nachempfunden ist. Trotz aller
Abreden das Autors bleiben Frank Arnaus Kriminalromane in aller Regel
der Versuch, das Muster des klassischen whodunit in eine realistische,
mit dokumentarischen Mitteln dargestellte Jetzt-Zeit zu übernehmen,
wobei im Zweifelsfalle immer das Diktum der Detailtreue und die
Realismusverpflichtung über die literarische Freiheit und genrebedingte
Erfordernisse siegt.
8
»Wir sind Polizisten, keine Philosophen.« (Das andere Gesicht)
Die Weisheit einer primitiven Frau ist oft größer als die eines tiefgründigen Philosophen.« (Der Mord war ein Regiefehler)
Bei
der ungeheueren Produktivität, mit der Arnau neben seinen
journalistischen Arbeiten in manchen Jahren bis zu fünf Bücher
veröffentlichte, konnten Qualitätsschwankungen und krasse
Niveauverluste nicht ausbleiben. Für einen Roman mit rund 180
Buchseiten veranschlagte er in der Regel fünf bis sechs Wochen, in
Ausnahmefällen wie etwa »Tanger um Mitternacht« reichten auch schon
einmal fünf Tage; dementsprechend mager fallen auch die meisten plots
aus - wie etwa bei vielen Brewer-Romanen. Das soziale Panorama,
mit dem sich der Leser dabei konfrontiert sieht, reicht dabei meist von
den kleinen und großen Ganoven New Yorks über dubiose Geschäftemacher
und kleinbürgerliche Wohlanständigkeit bis in die höheren Gefilde des
gesellschaftlichen Lebens, der Politik und der Diplomatie. Auffallend
ist dabei spätestens nach der Lektüre des vierten Arnau-Romans die
Gleichartigkeit dieses sozialen Gefüges und die starren
Charakterisierungen der handelnden Figuren. Männer sind im Arnau-Kosmos
entweder macht- oder geldorientierte Tatmenschen, und der Unterschied
zwischen einem Gangster und einem erfolgreichen Geschäftsmann liegt nur
in der moralischen Verwerflichkeit des einen und der menschlichen
Integrität des anderen. Prägende Merkmale dieser Figuren sind stets der
ins Extreme gesteigerte Arbeitsdrang, das hektische Hetzen von Termin
zu Termin und ein gegen Null strebendes emotionales Erleben. Krassestes
Beispiel für den Tat-Mann Arnauscher Prägung ist Oberinspektor Brewer
selbst, der in männerbündelnder Freundschaft mit seiner Mordkommission
in Police Headquarters 240 Center Street lebt, täglich rund 19 Stunden
arbeitet und sich die obligatorischen fünf Stunden Schlaf notfalls auf
einem Feldbett im Büro gönnt. Ein Privatleben hat Brewer nicht, er lebt
bei seinen Eltern, zu denen er über ein paar kurze Worte am
Frühstückstisch hinaus keine gefühlsmäßigen Bindungen hat. Neben den
in ihrer Vitalität und ihrem Perfektionsdrang an Arnau selbst
erinnernden Männer-Typen tauchen als Randfiguren zahlreiche harm- und
farblose Zuarbeiter auf, meist Kollegen Brewers oder Angestellte eines
Verdächtigen; Männer ohne Ambition und Biß, die sich der Führung ihres
Chefs oder Arbeitgebers mit bis an die Grenze der Selbstverleugnung
reichender Loyalität untergeordnet haben. Eine dritte, kleine Gruppe
neben diesen winner und loser sind die Gauner, die kleinen Betrüger und
Lebemänner, die loner, die sich mit Charme und Schönen Worten durch
Leben mogeln und denen ein unbeschwertes Dasein Ziel genug ist. Gegen
die Übermacht an männlichem Personal ist es für die Frauenfiguren in
Arnaus Romanen ohnehin schwer, an eigenem Profil zu gewinnen - und
sofern sie nicht als gesellschaftliches Anhängsel eines Mannes ein paar
Dialoge über Nichtigkeiten austauschen dürfen, gibt es in der Regel in
jedem Roman nur eine, höchstens zwei differenzierter gezeichnete
Frauen. Taucht nur eine Frau auf, ist sie mit ziemlicher Sicherheit ein
sexuell attraktives und aktives Wesen, das in seiner Selbständigkeit
den Tat-Männern gleichberechtigt gegenübertreten kann und seine
emotionale Kühle dabei durchaus geschäftstüchtig zu nutzen versteht.
Die Standardbesetzung für diese Frauenfiguren ist die der Mätresse oder
- eleganter - der Lebedame, bei der die Arnauschen Männer sexuellen
Genuß ohne Reue und im Idealfall Liebe ohne Verpflichtung finden.
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»Es ist ein Zufall, daß du ein Gangster geworden bist anstatt ein ehrsamer Beamter.« ((Jenseits aller Schranken)
Neben
den Romanen um Oberinspektor Brewer, in denen sich die Mordfälle unter
anderem vor dem Hintergrund von Rauschgifthandel, Schmuggel und
organisiertem Verbrechen entwickeln, stehen in Frank Arnaus
Kriminalroman-Werk zwei weitere Ansätze zu Serien und eine Reihe von
Einzelromanen, die teils ernsthaft und teils verspielt die Suche die
Autors nach den Möglichkeiten des Genres bezeugen. Mit Mordfällen
und Verbrechen, die diplomatische und politische Bereiche tangieren,
hat sich in »Tanger nach Mitternacht« und »Heißes Pflaster Rio« der
Erste Kommissar der Internationalen Kriminalpolizei Tanger Gaston
Lamont, auseinanderzusetzen. In seinen Grundzügen ist Lamont ein mit
einem Hauch französischen savoir-vivre angereichertes Abbild der
Ermittlungsmaschine Brewer. Beide Lamont-Romane spiegeln durch
entsprechende Vorworte Authentizität vor, indem sie die Ich-Erzählungen
als »authentischen Bericht« deklarieren. Angesicht der kruden Handlung
von »Heißes Pflaster Rio« kann das allerdings nur als Versuch Arnaus
gewertet werden, sich vor einer logischen Überprüfung seines plots zu
schützen. Der in zwei Romanen auftretende Hauptkommissar bzw.
Kriminalrat Reyder ist dagegen eine auf der Grundlage des Oberinspektor
Brewer entwickelter deutscher Polizist, der sich außer durch seine in
den USA erworbenen kriminalistischen Fähigkeiten nur noch durch seine
preußische Pingeligkeit von seinem amerikanischen Vorbild unterscheidet. Unter
den serienunabhängigen Romanen finden sich neben so konfusen
Nichtigkeiten wie der Kriminalkomödie »Das Rätsel der Monstranz« und
dem Melodrama »Verwandlung nach Mitternacht« schließlich auch zwei
Romane, in denen Frank Arnau sich als Kriminalschriftsteller von Rang
erweist. Mehr noch als »Nur tote Zeugen schweigen«, in dem die
kriminellen Machenschaften einer südamerikanischen Diktatur gegen die
im US-Exil lebenden Oppositionellen geschildert werden, hat Arnau mit
»Jenseits aller Schranken« (1958) ein für einen deutschen Autor
ungewöhnlich dichtes, fundiertes und auch differenziertes Bild der
Underworld USA geliefert. »Jenseits aller Schranken« erschien,
wahrscheinlich weil man deutschen Lesern ein derart realistisches Werk
nicht ohne weiteres in einer Kriminalromanreihe zumuten wollte,
kaschiert als »Tatsachenbericht«, dem »amtliches Material Washingtoner
Senatsuntersuchungen, Gerichtsakten und Protokolle« zugrundelagen und
schildert als Ich-Erzählung den Aufstieg des Gangster Tony Lamberti vom
halbwüchsigen Straßenkriminellen zu führenden Mann der landesweit
operierenden Mafia, die von den Nachfolgern Al Capones geleitet wird
und an der beispielhaft die Strukturen des organisierten Verbrechens
gezeigt werden. Neben der Darstellung der weitverzweigten
Operationen des organisierten Verbrechens auf einem Wissensstand, den
man nicht einmal heutzutage bei der deutschen Polizeiführung vermuten
kann, gibt der Roman auch einen Einblick in die Sozialisation des
Verbrechers. Arnau verzichtet dabei - sicher nicht wissentlich - auf
die gängige Romantisierung des Berufsverbrechertums und läßt sich auch
nicht darauf ein, einen Protagonisten psychologisch zu durchleuchten.
Von Stil, Tempo und Machart ist »Jenseits aller Schranken« in der Tat
besser als mancher wirkliche Tatsachenbericht und zugleich einer der
Romane, in denen sich die »Faszination des Faktischen« wirklich
vermittelt. Sowohl »Jenseits aller Schranken« als auch »Nur tote
Zeugen schweigen« lassen sich am ehesten mit der modernen
faction-Literatur vergleichen, die über romanhafte Aufbereitungen
Zeitgeschichte zu vermitteln versucht,, und beide Romane stehen mit
ihrer authentischen Grundlage auch näher an Arnaus populären
Sachbüchern als seine restliche literarische Produktion. Nachdem
Frank Arnau sich 1972, vier Jahre vor einem Tod auf seinen
Altersruhesitz im schweizerischen Bissone bei Lugano, zurückgezogen
hatte, ließ seine hektische Buchproduktion deutlich nach und
konzentrierte sich auf Sachbücher, von denen sein letztes, »Der Sumpf«
(1974), sich mit der Watergate-Affäre befaßt. Rund 100 Titel umfaßte
seine Bibliographie bei seinem Tod, darunter auch die zahlreichen
Theaterstücke aus seiner Jugendzeit und auch eine Reihe bearbeiteter
Neuausgaben seiner frühen Romane. Mit einer Gesamtauflage von mehr als
3,4 Millionen Exemplaren ist Arnau sicher zu den erfolgreicheren
Autoren des Genres zu rechnen; gewiß ist er auch zu den Gründungsvätern
des deutschen Krimis zu rechnen, auch wenn der Übergang von Tradition
zu Innovation sicher nicht so nahtlos gewesen ist, wie es die Zeittafel
suggeriert: 1968 erschien mit »Das verbrannte Gesicht« Arnaus letzter
Kriminalroman, zugleich aber auch mit »...und dann hab ich geschossen«
von Michael Molsner einer der ersten Romane des »neuen« deutschen
Krimis. *
»Arnau?« Die Buchhändlerin wälzt das Verzeichnis
lieferbarer Bücher. »Ja, da gibt es vier Sammlungen mit Witzen, die hat
er mal herausgegeben.«
* »Na?« Vor ein paar Stunden hatte Angelika den Stapel Recherchematerial und das Manuskript auf meinem Schreibtisch gefunden. »Du hast was vergessen.« »Was denn?« »Er war Ehrensheriff von Tennesee, dieser Arnau.« »Stimmt.«
Auswahl-Bibliographie: Die Romane von Frank Arnau:
(1923 - 1934)
Umballer
(Frankfurt, 1923) / Das Signal (Frankfurt 1925) / Der Tod im Äther
(Frankfurt 1925) / Schüsse in der Nacht (Leipzig 1927) / Das Antlitz
der Macht (Leipzig 1930) / Der geschlossene Ring (Baden Baden 1930) /
Kämpfer im Dunkel (Leipzig 1930) / Gesetz das tötet (Baden Baden 1930)
/ Die große Mauer (Leipzig 1930) / Stahl und Blut (Baden Baden 1931) /
Lautlos wie sein Schatten (Berlin 1932) / Der Mann ohne Gegenwart
(Leipzig 1932) / Die Maske des Dr. Bruce (Berlin 1932) / Das leere Haus
(Berlin 1932) / Die braune Pest (Saarbrücken 1934)
(1956 - 1976) (IB = Inspektor Brewer, GL: Gaston Lamont, KR: Kriminalrat Reyder)
Auch
Sie kannten Felix Umballer (Hannover 1956) / IB: Pekari Nr. 7 (Berlin
1956) / GL: Tanger nach Mitternacht (Berlin 1957) / Verwandlung nach
Mitternacht (Frankfurt 1957) / Mordkommission Hollywood (Berlin 1957) /
Der geschlossene Ring (Neufassung, Frankfurt 1957) / Jenseits aller
Schranken (Berlin 1958) / GL: Heißes Pflaster Rio (Berlin 1958) / IB:
Lautlos wie sein Schatten (Berlin 1959) / Nur tote Zeugen schweigen
(Berlin 1959) / IB: Der letzte Besucher (Berlin 1960) / Der perfekte
Mord (Bad Wörishofern 1960) / IB: Das andere Gesicht (Berlin 1961) /
Das Rätsel der Monstranz (Berlin 1961) / IB: Die Dame im Chinchilla
(Berlin 1961) / IB: Im Schatten der Sphinx (Berlin 1962) / IB: Heroin
AG (Berlin 1962 / KR: Schuß ohne Echo (Berlin 1963, Neufassung von »Der
perfekte Mord«) / KR: Der Mord war ein Regiefehler (Berlin 1964) / IB:
Mit heulenden Sirenen (Berlin 1965) / IB: Das verbrannte Gesicht
(Berlin 1968) / Die vorletzte Instanz (München 1969) / Das
verschlossene Zimmer, herausgegeben von Armin Arnold, (Bonn 1984) /
Gelebt, geliebt, gehaßt, Autobiographie, (München 1972)
ENDE
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H.P.
Karr:
Lexikon der
deutschen
Krimi-Autoren - Internet-Edition
frei zur
wissenschaftlichen,
journalistischen und nicht-kommerziellen Nutzung
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www.krimilexikon.de
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