Lexikon der deutschen Krimi-Autoren
seit 1986 im Dienste des Verbrechens....
Ebert, Günter

BIOGRAPHIE:
* 19.2.1925 in Meerane/Sachsen
+ 17.7.2006 in Berlin

Günter Ebert, gelernter Kaufmann und Buchhändler, verbrachte nach Kriegsende die Jahre 1945 bis 1947 in amerikanischer und englischer Kriegsgefangenschaft. Anschließend arbeitete er 1948/49 als Redakteur der "Volksstimme" Glauchau, war 1950/51 Leiter einer Volksbuchhandlung und wandte sich 1951/52 wieder als Redakteur des "Sonntag" dem Journalismus zu.
Seit 1952 war Günter Ebert in der DDR freiberuflich als Literaturkritiker ("Sonntag", "ndl", "Weltbühne"") tätig. 1957/58 studierte er am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Lepizig.

Günbter Ebert schrieb selbst neben seinen anderen belletristischen Veröffentlichungen nur einige wenige Kriminalromane und -erzählungen, machte sich aber als Kritiker - auch für Krimis - einen Namen. Unter anderem gab er eine Textsammlung mit "Ansichten zur Kriminalliteratur" unter dem Titel MÄNNER,  DIE IM KELLER HUSTEN heraus, die lange Zeit als Standardwerk für den DDR-Kriminalroman galt.

Im Nachruf, den DPA zu seinem Tod verbreitete, hieß es:
Ebert war Vorsitzender des Schriftstellerverbandes im DDR-Bezirk Neubrandenburg und SED-Parteisekretär. Er soll zudem als IM "Neupeter" über die 1968 nach Neubrandenburg gezogene Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) der Stasi berichtet haben. Dabei soll er über private Details, unter anderem aus ihrem Briefwechsel mit der Schriftstellerin Christa Wolf, berichtet und auch eine Skizze ihrer Wohnung anfertigt haben. Dies wurde im Zuge der Auseinandersetzung um die Arbeit des Neubrandenburger Literaturzentrums im Brigitte-Reimann-Haus bekannt.
(zitiert nach DIE WELT, 28, Juli 2006)
http://www.welt.de/data/2006/07/28/976671.html

Günter Ebert bei WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Ebert


KRIMINALROMANE:
1980 Die seltsamen Fälle des Kommissars R. (Kriminalerzählungen) , Berlin: Militärverlag, Erzählerreihe 249. OA
1988 Ein Mann ist verschwunden, Mitteldeutscher Verlag, Halle/DDR


ANDERE BÜCHER:
1975 Aus vier Jahrzehnten - Erinnerungen, Aufsätze und Fragmente - Alex Wedding. Zu ihrem ihrem 70. Geburtstag hrsg. von Günter Ebert, Berlin: Kinderbuchverlag,
1976 Ansichten zur Entwicklung der epischen Kinder- und Jugendliteratur (Sachbuch) Kinderbuchverlag, Berlin/DDR
1977 Mein Vater Alfons, (Kinderbuch), Kinderbuchverlag, Berlin/DDR
1979 Über die Kunst zu leben (Essays), Mitteldeutscher Verlag
1979 Das Atelierfest (Essays). Mitteldeutscher Verlag, Halle/DDR
1980 Meine Freundin Katrin (Kinderbuch) Kinderbuchverlag
1987 Mein Onkel Odysseus (Kinderbuch), Kinderbuchverlag, Berlin
1987 Männer, die im Keller husten, Vlg DAS NEUE BERLIN Berlin/DDR
2004 Der Junge aus dem Henkerhaus. Autobiographischer Roman. Cornelia Goethe Literaturverlag.

FERNSEHEN:
1984 Das Puppenheim  in Pinnow (Fernsehfilm, Fernsehen der DDR, 80 Min) (Drehbuch: Wolfgang Ebert und Christian Steinke nach dem Roman von Joachim Wohlgemuth, Regie: Christian Steinke) EA 1.1.1984 DDR1


FILM:

1981 Mein Vater Alfons (Kinderfilm, DEFA, 73 Min) (Drehbuch und Regie: Hans Kratzert) EA Kino/DDR 17.7.1981, EA-TV 7.7.1984 DFF 1

Über Günter Ebert:
Ein in der Wolle gefärbter Sachse - Günter Ebert legt mit 80 Memoiren vor
Neues Deutschland (ND 03.03.05)
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=68301&IDC=44&DB=Archiv



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last update: 21.3.2005
last update 27.7.2006

 

H.P. Karr:
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