Norbert Horst ist
seit 1974 Polizeibeamter, zuletzt Kriminalhauptkommissar für
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der
Bielefelder Polizei. Er arbeitete unter anderem als Ermittler in
Mord- und anderen Kommissionen. Ab 1995 leitete er am Institut
für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW Seminare zu den Themen
Stressbewältigung, Konfliktmanagement und Kommunikation.
Im
Mittelpunkt von Norberts Horsts ersten vier Kriminalromanen steht
Kommissar Konstantin Kirchenberg, der mit seinen Kollegen im
Kriminaldienst einer nicht näher bezeichneten Stadt arbeitet. Norberts
Horst ungewöhnlich dichter, intensiver Stil vermittelt scheinbar
ungefiltert den Bewusstseinsstrom seines Ermittlers und schafft
damit eine eindringliche Spannung, die eine bis dahin im deutschen
Krimi nicht gekannten Eindruck von "authentischer Polizeiarbeit"
vermittelt.
Für sein Debüt LEICHENSACHE erhielt er 2004 den "Friedrich Glauser
Preis", sein zweiter Roman TODESMUSTER
wurde 2006 mit dem
Deutschen Krimi Preis (erster Platz) ausgezeichnet.
In der "Befragung" durch Thomas Przybilka und Gisela Lehmer-Kerkloh
äußerte sich Norbert Horst unter anderem wie folgt:
Frage:
Was bedeutet deutscher Krimi für Sie?
N. Horst: Ich habe erst relativ
spät angefangen, Krimis verstärkt zu
lesen und verfolge auch die deutsche Szene erst seit dieser Zeit
aufmerksamer. Es gibt da viel zu entdecken.
(...)
Frage: Krimi – eine Literaturgattung?
N. Horst: Zweifellos. Es gilt zwar
unter manchen deutschen
Literaturkritikern als schick, sich dazu zu bekennen, keine Krimis zu
lesen, wer das dann aber mit der Begründung tut, sich nicht immer
mit
dem "Wer-war-es-denn?" aufhalten zu wollen, hat sicherlich nie Kontakt
zu einer Gattung bekommen, die m.E. häufig näher am
gesellschaftlichen
Puls ist, als manche andere.
Frage: Wie sind Sie zum Krimi gekommen?
N. Horst: Zufällig.
Über
die Lyrik an den Kurzgeschichten vorbei und
dann geradeaus. Ich schreibe seit fast dreißig Jahren und als es
dann
mal etwas Längeres werden sollte, ist daraus ein Krimi geworden.
Vielleicht spielte auch unterbewusst mein Beruf eine Rolle.
http://www.bokas.de/befragungnorberthorst.html
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