Mord ist nichts für Männer
Kriminalroman
Renate Wolfgruber ist eine Frau,
die sich in der Welt der
Männer stets
behauptet hat. Sie gilt als kommende Staranwältin von Essen, doch als
ihre Freundin sie verlässt und ein verurteilter Mörder ausbricht, den
sie
verteidigt hat, gerät ihre Welt aus den Fugen.
Ein Mord geschieht, und
Renate muss plötzlich einen verzweifelten Kampf führen - gegen den
brutalen Mörder und gegen die Polizei, die sie verdächtigt.
Renate Wolfgruber, 38,
Strafverteidigerin und Juniorpartnerin
einer Essener Anwaltskanzlei, hat Klaus-Dieter Siebert in seinem
Prozess wegen Totschlags an dem Liebhaber seiner Frau vertreten. Das
Urteil lautet auf fünfeinhalb Jahre. Siebert ist nicht bereit, sich
damit abzufinden und schmiedet Ausbruchspläne.
In Renates Privatleben gibt es ein paar Probleme mit ihrer Beziehung zu
der Lehrerin Beate. Man ist sich fremd geworden, Beate hat heimlich ein
Verhältnis mit Serge angefangen, einem Sozialarbeiter. Renate ahnt, daß
eine Trennung von Beate bevorsteht; einer der wenigen Menschen, mit
denen sie über diese privaten Probleme spricht, ist der Steuerberater
Horst Benrath, ein alter Studienkollege.
Renate lernt die Journalistin Anne Beck kennen; sie fühlt sich zu Anne
hingezogen, doch ehe sie sich näherkommen können, gerät ihre Welt
vollkommen aus den Fugen: Siebert ist aus dem Gefängnis ausgebrochen
und hat in Renates Wohnung die zufällig anwesende Beate umgebracht.
Siebert zwingt Renate, ihm zu helfen, die Leiche im Rhein-Herne-Kanal
zu beseitigen. Auf der Rückfahrt eskaliert die Situation...
Leseprobe
Renate schloß die Haustür auf und holte den Lift herunter.
Während sie hochfuhr, fragte sie sich, was auf einmal in Beate gefahren
war. Die wenigen Gelegenheiten, an denen sie ihren Schlüssel zu Renates
Appartement benutzt hatte, konnte man an den Fingern einer Hand
abzählen. Renate schloß ihre Wohnungstür auf. "Beate?"
Es war still. Sie zog die Tür hinter sich ins
Schloß. "Beate? Bist du da?"
Keine Antwort. Aus dem Wohnzimmer drang ein leises
Keuchen.
"Beate?" Sie trat ins Wohnzimmer. Beate war da. Sie
lag in der Mitte des Raumes, auf dem Bauch. Ihr Kopf war zur Seite
gedreht, das Gesicht halb von zerwühltem Haar bedeckt. Den rechten Arm
über den Kopf gestreckt, die Finger bewegten sich wie in Zeitlupe, Sie
stöhnte. Renate kämpfte gegen die lähmende Angst. Ihr Gesicht fühlte
sich eiskalt an. "Beate!" Sie stürzte zu ihr. Ihre Beine waren
gespreizt, der Rock hochgeschoben bis zum Slip. Um ihren Oberkörper
hatte sich auf dem Teppich ein großer dunkler Fleck gebildet. Blut.
Renate drehte sie um, achtete nicht darauf, daß sie sich die Finger mit
Blut verschmierte.
Das Messer lag neben Beate. Es war ein Brotmesser,
die Klinge und der Holzgriff blutverschmiert. Renate keuchte. Sie
zitterte am ganzen Körper. Die Messerstiche hatten sie in die Brust und
in den Hals getroffen. "Beate!"
Die Geschichte dahinter
»Mord ist nichts für Männer« hieß in der Zeit, als ich an dem Roman
arbeitete und auch später eigentlich immer »Zeilensprung«. Als der
Econ-Verlag sich dann schließlich für das Manuskript interessierte,
boomte gerade der »Frauenkrimi« und die Econ-Krimireihe wollte sich mit
ungewöhnlichen Titeln profilieren. Zum Frauenkrimi-Boom passte die
Story von der lesbischen Anwältin, die in ein Wirtschaftsverbrechen
samt Mord verwickelt wird vielleicht gerade noch, aber dass »Mord ist
nichts für Männer« ein origineller Titel ist, kann man schon
bezweifeln.
H.P. Karr:
Mord ist nichts für Männer
Kriminalroman
214 Seiten, Taschenbuch
Düsseldorf: ECON 25161,
1997
ISBN 3612251619
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