H.P. Karr
Biographie
Geboren 1955 in
Saalfeld/Thüringen, kam ich 1960 mit meinen
Eltern ins Ruhrgebiet, wo ich auch heute noch lebe.
Schon in der Schule entdeckte ich meine Leidenschaft für das Schreiben
und das Erzählen von spannenden Geschichten. Die erste
"Veröffentlichung" war eine eigene kleine Schülerzeitung, die ich in
der Klasse verteilte.
Etwa zu dieser Zeit hatte ich auch meine Leidenschaft für den Krimi
entdeckt - als ich nach einigen hundert Perry Rhodan und Western-Heften
auf "Jerry Cotton" und "Kommissar X" stieß. Außerdem hatte ich es mit
einem Trick geschafft, in die Erwachsenen-Abteilung der Stadtbücherei
zu kommen, so dass ich auch nicht mehr nur "Fünf Freunde", "Drei ???"
und "Detektiv Jan" lesen konnte, sondern auch die Krimis von Raymond
Chandler. Dashiell Hammett und Agatha Christie.
Ich begann, Kriminalstories zu
schreiben und investierte mein
ganzes Taschengeld in das Porto, um sie an die Redaktionen von
Zeitungen und Zeitschriften zu schicken - bis dann schließlich mein
erstes Werk erschien - ein Kurzkrimi (irgendetwas wie "Der Tod schlug
zu am Wochenende") in einer Frauenzeitschrift. Da war ich 17.
Bis zum Abitur (1974) hatte ich dann
schon ein paar Dutzend
veröffentlichte Stories auf meiner Werkliste. Ich begann mein Studium
(Publizistik und Kommunikation, Germanistik und Anglistik) an der
Ruhr-Universität in Bochum und schrieb nebenbei weiter Kurzkrimis und
auch zwei Jugendkrimis im Stil der "Fünf Freunde" von Enid Blyton.
Als einige Kommilitonen eine Veranstaltungs- und Programm-Zeitschrift
gründeten, war ich sofort dabei - und sammelte dort meine ersten
journalistischen Erfahrungen. Ich war Reporter für alle Fälle -
interviewte Pop-Bands, von denen nie jemand etwas hörte, besuchte
Filmpremieren, stellte Kulturinitiativen vor und recherchierte etwa die
"Porno-Branche im Ruhrgebiet".
Bei einem Praktikum in der Hörspiel-Abteilung
des WDR entdeckte ich meine Leidenschaft für den Rundfunk. Ich schrieb
eine ganze Reihe von Kriminalhörspielen für verschiedene Sender der ARD
und daneben auch Berge von Szenen und Sketschen für die in den
achtziger Jahren sehr beliebten Comedy-Sendungen im Radio.
Irgendwann sagte mir dann mein
Professor, dass er keine Lust
hätte, mich noch weiter zu sehen - womit er mit klarmachen wollte, dass
ich mein Studium gefälligst mit der Magisterprüfung beenden sollte.
Also schrieb ich eine Arbeit über
"Filmpreise in der
Bundesrepublik" und war nach der Prüfung (1982) kein Student mehr,
sondern Magister Artium und freier Autor.
Ich hatte meine Krimi-Spezialisierung
bis dahin immer weiter
ausgebaut und unter anderem mit einem Kollegen das "Bochumer Krimi
Archiv" gegründet das den "Deutschen
Krimi Preis" vergab. Dazu zeichnete sich der beginnende Krimi-Boom
bereits ab - mit den Revierkrimis, die im Ruhrgebiet erschienen und den
Köln-Krimis aus Köln.
Zur Gattung dieser
"Regionalkrimis" gehörte auch mein erster
veröffentlichter Roman, der in einem kleinen Verlag erschien.
Inzwischen hatte ich auf der Szene (ja, hier im Ruhrgebiet bildete sich
damals eine echte "Szene"), den Kollegen Walter Wehner kennen gelernt,
mit dem ich zuerst einmal eine ganze Reihe von Hörspielen schrieb -
darunter Beiträge zu den großen WDR-Radio-Serien "Blackbox B1" und
"Jezz abba feste!"
Daneben arbeiteten wir an einem gemeinsamen
Romanprojekt - und nachdem wie drei oder vier Konzepte verschrottet
hatten, fanden wir mit "Gonzo", dem
freiberuflichen Videokameramann aus dem Revier endlich eine Figur, für
die wir beide uns gleichermaßen begeistern konnte und zu der uns die
Geschichten einfach nur so zuflogen. Es war die Zeit des beginnenden
Privatfernsehens in den Neunzigern, die wir mir den vier Gonzo-Romanen
begleiteten. Als "Rattensommer" dann 1996 mit dem Glauser-Preis als
bester Krimi des Jahres ausgezeichnet wurde, bedeutete das für uns
natürlich eine besonders große Anerkennung.
Neben der Arbeit als Autor bin auch weiterhin als "Krimi-Experte" in
den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Als dauerhaftes Angebot pflege
ich das Lexikon der
deutschen
Krimi-Autoren. im
Internet. darüber hinaus bin ich
Fachberater des größten europäischen Krimifestivals "Mord
am Hellweg" und "berate"
gemeinsam mit anderen die Hörer von WDR5 in der "Telefonischen
Mordsberatung" in Sachen Krimi.
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