Pseudonym für: Rolf
Kalmuczak
BIOGRAPHIE:
* 17.4.1938 in Nordhausen/Harz
+10.3.2007 in Garmisch-Partenkirchen
Stefan Wolf wuchs in Bad Sachsa auf und arbeitete nach einem
Volontariat bei eine Tageszeitung als Journalist, bzw als freier
Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen und Magazine, darunter die
Quick und der
Stern.
Bereits während seiner Zeit als Journalist begann er, Heftromane zu
schreiben, darunter für die Reihe Jerry Cotton. Sein erster
Cotton-Krimi erschien 1962.
Neben zahlreichen Heftromanen und Unterhaltungstaschenbüchern - die
Angaben reichen von etwa 200 bis etwa 500 Titeln im Krimi- und
Jugendbuchbereich - verfasste er unter zahlreichen
Pseudonymen Kurzkrimis, Lovestories und Unterhaltungstexte für
Illustrierte und
Yellow-Press-Zeitschriften. Darüber hinaus schrieb Stefan Wolf auch
Drehbücher für Fernsehproduktionen, unter anderem basiert die ZDF-Serie
"Cliff Dexter" auf seinen Vorlagen.
Seinen größten Erfolg hatte Stefan Wolf alias Rolf Kalmuczak mit der
Jugendkrimi-Reihe "TKKG", die er ab 1979 zunächst beim Verlag der
Pelikan AG ("Pelikan Bücher") und später beim zum Random-House-Konzern
gehörenden cbj-Verlag veröffentlichte.
TKKG (für die Vornamen der Protagonisten Tim, Karl, Klößchen und Gaby)
wurde neben der Reihe
Die drei ???
zu einem der großen Erfolge im Jugendbuchmarkt der 80er Jahre. Die
jugendlichen Helden der im kleinstädtischen Ambiente angesiedelten
Kriminalgeschichten stehen in der Tradition der "Fünf Freunde" von Enid
Blyton und anderer Jugendkrimi-Serie. Die Zusammensetzung der Gruppe
ist von daher archetypisch mit "Tim", dem sportlichen Jungen, "Karl",
dem intelligenten Streber, "Klößchen", dem übergewichtigen und komisch
angelegten Charakter, sowie "Gaby", dem Mädchen der Runde, deren Vater
bei der Polizei arbeitet. Ähnlich waren auch die jugendlichen
Heldenteams von Stefan Wolfs weiteren Serien "
Tom und Locke"
und "Der Puma und seine Freunde" zusammengesetzt.
Neben einer unfangreichen Erweiterung der Marke TKKG wurden die seit
1900 veröffentlichten, als Hörspielkassetten vertriebenen
Hörspielbearbeitungen der TKKG-Fälle zu einem großen Erfolg. Neben den
Hörspielen enstand später die 12-teilige Fernsehserie "
Ein Fall
für TKKG" (1985-87) für die
Herbert
Lichtenfeld sechs Folgen schrieb. Außerdem wurden bislang zwei
TKKG-Kinofilme hergestellt und eine Serie von Video-Games mit
TKKG-Abenteuern produziert.
Sowohl die Hörspielreihe als auch die Buchreihe TKKG wurden nach dem
Tod des Autors von anderen Autoren fortgesetzt.
Details dazu bei TKKG bei WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/TKKG
Im dpa-Nachruf für Stefan Wolf hieß es:
Nach der Schule arbeitete er zunächst als Journalist. Nach
Angaben des Münchner cbj Verlags, der zur Verlagsgruppe Random
House
gehört und seit 2004 Herausgeber der "TKKG"-Serie ist, schrieb
Kalmuczak bereits im Alter von 22 Jahren seinen ersten Roman. Das war
ein Jerry-Cotton-Roman. Es folgten rund 2700 Kurzkrimis - und mit
dieser Zahl stand er von 1991 bis 1997 auch im Guiness-Buch der
Rekorde. Kalmuczak werde seinen Weggefährten nicht nur als
unglaublich produktiver Schriftsteller in Erinnerung bleiben, sondern
auch als ein stets liebenswürdiger Mensch, hieß es.
Zur Idee für die "TKKG"-Serie sagte der Autor im September 2006
in
einem dpa-Interview: "Als ich anfing, Ende 1979, war das die Zeit der
Couch-Potatoes, die Jugendlichen hingen nur rum mit dem Walkman auf
den Ohren. Da dachte ich, das kann's nicht sein. Du musst denen mal
im Buch vormachen, dass das Abenteuer eigentlich an jeder Ecke zu
finden ist, wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht."
Und zur Botschaft seiner Kinderkrimi-Serie sagte er damals: "TKKG
steht für alles, was dem Erhalt der Welt dient und den Menschen
hilft. In erster Linie heißt das: nicht weggucken, sondern sich
mit
Couragiertheit einsetzen. Es gibt auch keine Ausgrenzung bei TKKG,
keinen Rassismus. Meine vier Protagonisten unterscheiden zwischen
Kriminellen und anständigen Menschen. Das ist der einzige
Maßstab für
sie. Sie kennen keine Vorurteile irgendwelcher Art."
Kalmuczak alias Stefan Wolf wurde oft "der Karl May unserer Zeit"
genannt. Er möge diesen Vergleich, sagte der umtriebige Autor
einmal.
Er lebte mit seiner Frau Inka-Maria in einem Landhaus in Oberbayern.
Die Gaby aus der "TKKG"-Bande war seiner Tochter Inka nachempfunden.
Zu seinem umfangreichen Werk sagte er einmal: "Sie können mir ein
Stichwort nennen, irgendwas, ich mach' eine dramatische Geschichte
daraus. Ich habe nicht viele Begabungen, aber meine Fantasie
funktioniert auf Knopfdruck." (dpa)
Die Krimihomepage zur TV-Serie "Cliff Dexter"
http://krimiserien.heimat.eu/c/cliff_dexter.htm
Peter Wagner: Gestatten, meine Namen sind ... Der TKKG-Autor über seine
Pseudonyme, Süddeutsche Zeitung /jetzt.de 14.03.2007 - 19:00 Uhr
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/370389
Stefan Wolf im Interview in GALORE
Das Interview-
Magazin Heft 22 - Oktober 2006,
via SPIEGEL online15.10.2006:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,442352,00.html
Stefan Wolf / Rolf Kalmuczak bei WIKIPEDIA
http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kalmuczak