Beim
Edgar Wallace Preis
handelte es ich
um einen Manuskript-Preis, den der Goldmann Verlag 1963, 1965, 1967 und
zuletzt 1980 ausgeschrieben hatte. Die Preisträger im einzelnen
waren:
1963
(Beteiligung: 144 Manuskripte, Jury: Walter Kiaulehn (Kritiker),
Hans
Hellmut Kirst, Wilhelm Goldmann (Verleger) Ausgezeichnete ohne
Rangfolge, Gesamtdotierung des Preises: 15000 DM))
Costa, Herma: Die Party in
Starnberg (Goldmann 1261) Preisgeld 4000 DM
Fortride, L.A.: Die
Wohnung
gegenüber (Goldmann 1262) Preisgeld 4000 DM
Hall, Ernst: Die Glocken des
Todes
(Goldmann 1263) Preisgeld 3000 DM
Hoffmann, Friedrich: Was geht im
Steinbruch vor? (Goldmann 1264) Preisgeld 2000 DM
Biebricher, Rolf: Mord!
Schauplatz Zürich (Goldmann
1265) Preisgeld 1000 DM
Bertl, Siegfried: Die Bar in
London
(Goldmann 1266) Preisgeld 1000 DM
1965
Beteiligung:
245
Manuskripte, Jury: Walter Kiaulehn, Hans Hellmut Kirst, Wilhelm
Goldmann
(Gesamtdotierung des Preises: 15000 DM))
1. Ulrich,
Max: Raub in der
Münchner Lombard-Bank (Goldmann 2080)
2.
Grömmer, Helmut: Detektiv ist nichts für
mich
(Goldmann 2082)
3.
Violan, Lo:
Der Schatten vor dem Fenster (Goldmann 2082)
3.
Adrian, Rudolf: Ein gewisser
Herr Fabian (Goldmann 2084)
1967
Beteiligung:
183
Manuskripte, Jury:
Hans Hellmut Kirst, Richard
Kaufmann (Redakteur bei
Christ & Welt), Hans Rauschning (Verlagsleiter), Wilhelm Goldmann
1.
Rodrian, Irene: Tod in St. Pauli (Goldmann
2298)
2. Mandie, Maria: Die Whiskyparty
am Rhein (Goldmann 3005)
3. Stackelberg, Freda von: Mord am
Stachus (Goldmann 3006)
1980/81
Beteiligung:
206
Manuskripte, Jury: Bernt Engelmann, Ulrich Klever, Gert Frederking und
Gerhard Beckmann (Verlagsleiter),
Hansjörg
Martin, Jürgen
Roland
1.
Blettenberg, Detlef: Weint nicht um mich in
Quito (Goldmann
5611)
2.
Baumrucker, Gerhard: Die Weise von Liebe
und Mord (Goldmann
5612)
3.
Haefs, Gisbert: Mord auf dem Millionenhügel
(Goldmann 5613)
4.
Ferber, Luisa: Mord in Ulm
(Goldmann 5619)
5.
Voigt, Jo: Der Todfeind
(Goldmann 5620)
6.
Ferber, Luisa: Tod auf Sylt
(Goldmann 5612)
(Quelle: Thomas Przybilka / eigene
Recherchen)
In den teilweise auf den
Klappentexten der ausgezeichneten Romane veröffentlichten
Preiswürdigungen heißt es:
Walther
Kiaulehn über »Die Deutschen und der Kriminalroman«
bei der Verleihung des Edgar- Wallace-Preises
"Die deutsche Literatur
enthält Beweise dafür, daß einige unserer Meister den
Kriminalroman in den Rang der Kunst erhoben haben. . ., daß kein
deutscher Autor die Augen niederzuschlagen braucht, wenn er den Vorsatz
faßt, sich ebenfalls mit einem Kriminalroman zu versuchen.
Edgar Wallace in England . . . war
ein großer Entrümpler des alten Detektivromans, alles war
neu, und alles erschien als Wirklichkeit. Er hatte den
größten Erfolg von allen, und er verdiente ihn. . .
Edgar Wallace mit der langen
Zigarettenspitze war in Deutschland ebenso populär wie
überall. Damals begannen auch die deutschen Literaten sich
für den Kriminalroman zu interessieren.
Heutzutage gibt es keinen Grund
mehr für einen deutschen Autor, der ihn hindern könnte, ein
paar gute Kriminalromane zu schreiben... Der beste Kriminalroman aller
Zeiten ist noch nicht geschrieben worden. Raymond Chandler sagte: "Wir
haben nur die Außenmauer dieser Literaturgattung gestürmt.
Die Zitadelle wartet noch auf ihre Eroberung."
Hans
Hellmut Kirst
bei der Verleihung des Edgar- Wallace-Preises über den
Kriminalroman
"Das Verbrechen ist so alt wie die
Menschheit. Und die Literatur darüber - gleichgültig in
welcher Form - wird so lange existieren wie diese Menschheit selbst.
Wie jedoch diese Literatur aussieht, sollte niemanden gleichgültig
lassen. Denn das Verbrechen ist keine lockere, gefällige,
verspielte Freizeitgestaltung - auch nicht für jene, die
darüber schreiben. . . Gleich mit den ersten Kriminalromanen
wurden überaus bemerkenswerte, wenn auch leider zuwenig beachtete
Maßstäbe gelegt. Man weiß genau, wann, wo und durch
wen das geschah: in London - der eine hieß Arthur Conan Doyle,
der andere Edgar Wallace ... Im Bereich jener jahrhundertealten
Literatur, die sich konsequent und ausschließlich mit dem
Verbrechen beschäftigt, ist der letztere der zeugungsreichste
Vater . Edgar Wallace erwies sich als der große, meisterlich
geschickte Drahtzieher der sonderbarsten und vielgestaltigsten
Puppenspiele, die es in diesem Bereich jemals gegeben hat. Ihn einen
der großen Märchenerzähler unserer Zeit zu nennen, ist
sicherlich keine Fehleinschätzung.«
1965 Raub in der
Müncher
Lombard-Bank -Unternehmen Ultimo, Goldmann 2080 (Taschenbuch) /
K 500 OA
1965 Rache muss man kalt
genießen, Goldmann 2084 (Taschenbuch / K 405 (Hardcover) OA