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Die
besten Krimis des Jahres
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12. Deutscher Krimi
Preis
1996
National
1. Platz: Robert
Hültner: Inspektor Kajetan
und die Sache Koslowski (Simader)
In den Wirren
der Räterepublik verschwindet in München der Journalist
Meiniger. Nachdem sein Leiche gefunden wird, beginnt Inspektor Kajetan
mit höchst gefährlichen Recherchen. Offenbar war Meiniger
dabei, die
Hintergründe des Attentats auf Kurt Eisner aufzudecken.
2. Platz: Robert
Brack: Das Gangsterbüro
(Edition Nautilus)
Über
den Dächern von Berlin hat sich der pensionierte
Geheimdienst-Profi Malakoff behaglich eingerichtet. Leider bringt die
Wende zahlreiche Unannehmlichkeiten mit sich, nicht zuletzt
finanzieller Art. Und so ist der einstige IM "Anarchist" gezwungen,
seine Tätigkeit zu privatisieren.
Gemeinsam mit Profis aus alten Tagen und entwurzelten Nachwuchstalenten
gründet er ein Büro für illegale Ermittlungen. Der erste
Auftrag gilt der Beschaffung eines politisch wertvollen
rumänischen Gemäldes, das zuletzt kurz vor Ausbruch der
Nelkenrevolution in Lissabon gesehen wurde.
Malakoff wittert das große Geld und bald schon sind nicht nur
rumänische Kryptokommunisten und Royalisten, sondern auch
Hongkong-Chinesen und portugiesische Ganoven eifrig dabei, zwischen
Berlin, Paris und Lissabon ein dichtes Intrigen-Netz zu knüpfen,
das nur noch mit Hilfe von Schusswaffen durchlöchert werden kann.
3. Platz: Regula
Venske: Rent a Russian
(Kellner)
Rent
a Russian! Ja, warum nicht?
Wenn die deutschen Männer solche Schlaffis sind! Zu dumm,
daß es sich
um ein Inserat mit Chiffre handelt und keine Telefonnummer angegeben
ist ...
International
1. Platz:
Ross Thomas:
Die im
Dunkeln
(Ah, treachery!)
Deutsch von Gisbert
Haefs
(Haffmans)
Edd Partain, unehrenhaft aus der US-Army entlassener Ex-Major, verdingt
sich als Schnüffler bei Millicent Altford, der 1,2 Millionen
Dollar auf
rätselhafte Weise aus ihrem Safe verschwunden sind. Doch Partain
hat
kaum Zeit, sich um Millicents Millionen zu kümmern, eine Reihe von
Morden geschieht, und Edd Partain sieht einige Leute wieder, die ihn
schon damals in El Salvador gerne aus dem Weg geräumt hätten.
"Machenschaften", so der Begriff, mit dem sich die Sauereien der
internationalen Geheimdienste etwas appetitlicher ausdrücken
lassen, und Machenschaften sind es, die dem ehemaligen Army-Major Edd
Partain - "Twodees", wegen der zwei D - auch viele Jahre nach seinem
Engagement in Vietnam und El Salvador keine Ruhe lassen. Er
gehörte zu den Guten, so es überhaupt welche gibt, und das
macht die Sache für ihn noch viel schwieriger, denn die Bösen
sitzen jetzt in der Politik und versuchen ihre Westen sauber zu halten,
wobei sie naturgemäß vor nichts zurückschrecken. Aber
Twodees, der auf die uneingeschränkte Hilfe der zweiköpfigen
Veteranenorganisation VOMIT und aller netten Frauen rechnen kann, kennt
seine Pappenheimer und trägt ständig eine schusssichere Weste.
Ross Thomas ist ein Monolith der amerikanischen
Politthriller-Landschaft, seine 25 Romane umkreisen allesamt das
zentrale Dilemma von persönlicher Integrität und politischer
Loyalität, und zwar auf einem Niveau, das sonst nur noch die
Engländer Graham Greene und Eric Ambler erreichten.
(Günther Grosser)
2. Platz:
Shulamit
Lapid:
Lokalausgabe
(Meqômôn)
Deutsch von Mirjam Pressler
(Dvorah)
Lisi Badichi ist keine Frau, die man groß bemerkte, obwohl man
sie
auch nicht gerade leicht übersehen konnte - nicht mit ihren
großen
platten Füßen, die aussahen wie die Flossen eines Seehundes,
und ihrem
großen Busen, der jeden, der es vielleicht vergessen haben
könnte,
daran erinnerte, daß es so etwas wie Schwerkraft auf der Welt gab.
3. Platz:
William
Marshall: Die
Ehre der Kämpfer
(War machine)
Deutsch von Gunnar
Kwisinski
(Rotbuch)
Plötzlich steht das Polizeirevier in der Yellowthread Street in
Hongkong unter schwerem Beschuß. Auf offener Straße wurde
auf den
Fahrer eines Krankenwagens geschossen. Woher kamen die kriegstauglichen
Waffen und die Munition? Die Bekenneranrufe einer „Mission zur
Auslöschung aller uniformierten Kräfte kolonialer
Unterdrückung“ halfen
nicht weiter. Alle Indizien wiesen auf die japanischen Besatzer des
Zweiten Weltkriegs, Überlebende, die das Kriegsende verpaßt
hatten.
Aber das ist fünfzig Jahre her.
Detective Chief Inspector Harry Feiffer und seine Truppe kämpfen
nicht nur mit dem Bushido, dem Ehrenkodex der kaiserlich-japanischen
Armee, sondern auch mit zeitgenössischen Empfindlichkeiten. Keiner
der
Beteiligten will sich erinnern.
Die Jury:
Sönke Boldt (Badische Neueste Nachrichten) / Versandbuchhandlung
Crime
Express, Hagen / Joachim Dörr / Günther Grosser
/ Henz Jakubowski / Martina I. Kischke (Frankfurter Rundschau) / Ralf
Koss (Handelsblatt)
/ Manfred Sarrazin (Krimibuchhandlung "Alibi", Köln) /
Krimibuchhandlung "Am Rand", Zürich / Krimibuchhandlung
"Krimi-Galerie", Wien / Iris Schweigert (Krimibuchhandlung "tatort",
Berlin) / Jutta
Wilkesmann (Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe", Frankfurt) /
Alf Mayer
/ Gerhard Neumann / Wolfgang Platzeck (WAZ) / Thomas Przybilka /
Wilhelm Roth (epd-film) / Jochen
Schmidt / Erhard Schütz (Literatuswissenschaftler) / Willy
Theobald / Jürgen M. Thie / Bettina Thienhaus
(epd-film) / Karl Unger / Karl Wegmann (taz) / Thomas
Wörtche / Reinhard Jahn /
Werner Puchalla
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