14. Deutscher Krimi
Preis
1998
National
1.
Platz: Robert
Hültner: Die Godin
(Eichborn)
Der ehemalige
Gendarm Paul Kajetan ist auf den Straßen Münchens
unterwegs, auf der Suche nach Brot und Arbeit, wie so viele in diesen
Jahren kurz nach der Inflation. In einer Sturmnacht lernt er in einem
Unterschlupf am Viktualienmarkt die junge Mia kennen - eine Geschichte
um Sehnsucht, Existenznöte, Rache und Schiebereien beginnt. Als
das
Mädchen ermordet wird, geht Kajetan der Sache nach ...
2.
Platz: Pieke
Biermann: Vier, fünf, sechs
(Goldmann)
Berlin im
Frühjahr 1994: Die einst geteilte Stadt ist zum Treffpunkt
von Künstlern und Intellektuellen geworden, zum Schauplatz von
Bauboom
und Spekulantentum, aber auch zum Zentrum von Korruption, Verbrechen
und organisierter Kriminalität. Als im Flughafen Tempelhof ein
hoher
Beamter des Polizeipräsidiums einem Bombenattentat zum Opfer
fällt,
befürchtet Karin Lietze von der dritten Mordkommission das
Schlimmste.
Gemeinsam mit ihren Kollegen macht sie sich an die Arbeit. Und obwohl
es nicht leicht ist, im Chaos der wiedervereinigten Stadt
vernünftige
Ermittlungen durchzuführen, kommt die Kommissarin abseits der
offiziellen Polizeikanäle auf eine heiße Spur...
3.
Platz: John Cassar:
Bogarts Bruder
(Reclam Leipzig)
Ein Mann, eine
Frau und drei Leichen im kalifornischen Paradies des
Jahres 1938: ein außergewöhnlicher, "schwarzer"
Kriminalroman voll
überraschender Wendungen und faszinierender Figuren - wie dem
unbekannten Vertragsschauspieler Humphrey Bogart, der glaubt, kurz vor
dem großen Durchbruch zu stehen.
ex aequo
3.
Platz: Roger
M. Fiedler: Sushi, Ski und
schwarze Sheriffs
(Rotbuch)
Ein etwas
anderer deutscher Privatdetektiv. Operationsgebiet: München
zwischen Schwabing und Hasenbergl. Spezialisierung: Blaumacher
verpetzen, Drecksäcke bewachen, Mieter terrorisieren. Igor Gorski,
missratener Sohn russisch-italienischer Eltern, verliert bei der
Aufklärung eines barocken Versicherungsschwindels seinen
Mozartzopf an
die schwarzen Sheriffs und sein Herz gleich mehrmals an die Falsche.
Bei der Liebe fehlt ihm jeder kriminalistische Spürsinn, aber um
einen
coolen Spruch ist er selten verlegen: "Diese Frau konnte einen Mann in
die Hölle schicken und mit überraschtem Gesicht fragen: war's
heiss?"
International
1. Platz:
Patricia Melo:
O
Matador
(O Matador)
Deutsch von Barbara Mesquita
(Klett-Cotta)
Mehr oder weniger zufällig begeht Maiquel in einer Kneipe in Sao
Paulo
seinen ersten Mord. Er sieht sich schon im Kittchen, aber nichts
passiert, er wird nicht verhaftet. Im Gegenteil, man feiert ihn als
Held. Und von nun an kommen die Reichen der Stadt auf ihn zu und lassen
es sich etwas kosten, daß er das Gesindel, das ihre Luxusexistenz
bedroht, dezimiert. So beginnt Maiquels Karriere als Killer. Er handelt
wie im Rausch - bis er eines Tages den Falschen umbringt...
Patrícia Melo läßt den Schluss offen, aber keinen Zweifel daran, dass man
sich in Brasilien gesellschaftlich zumindest ein bißchen nach oben
killen kann. Das ist ein handfester politischer Kommentar. (Thomas Wörtche)
2. Platz:
Kenneth Abel:
Köder
am Haken
(Bait)
Deutsch von Jürgen Bürger
(Rowohlt)
Jack Walsh ist der Köder am Haken. Anbeißen soll Johnny
D'Angelo, denn
der Mafia-Boss haßt den Exrauschgiftbullen, weil er seinen Sohn
Vincent
auf dem Gewissen hat. Und für de ehrgeizige Staatanwältin
Kate Haggerty
ist Jack Walsh der ideale Kandidat für ein riskantes
Katz-und-Maus-Spiel. Sie bietet dem Säufer einen
vielversprechenden
Deal an, und er akzeptiert den mörderischen Auftrag, denn er hat
nichts
mehr zu verlieren, außer seinem Leben.
3. Platz:
James Ellroy:
Die
Rothaarige
(My dark places)
Deutsch von Tina Hohl und Heinrich
Anders
(Hoffmann und Campe)
Als James Ellroy zehn Jahre alt war, wurde seine Mutter ermordet. 35
Jahre nach ihrem Tod stellt sich der weltberühmte Autor dem
Alptraum
seines Lebens und macht sich auf die Suche nach dem Täter.
Das
Ergebnis dieser Fahndung ist das erschütternde Dokument einer
Mutter-Sohn-Beziehung voll Liebe, vergeblicher Sehnsüchte,
Haß und
Einsamkeit.
Die Jury:
Andreas Ammer (ARD) / Sönke Boldt (Badische Neueste Nachrichten) /
Joachim Dörr / Günther Grosser
/ Heinz Jakubowski / Martina I. Kischke (Frankfurter Rundschau) /
Manfred Sarrazin (Krimibuchhandlung "Alibi", Köln) /
Krimibuchhandlung
"Crime Express", Hagen / Claudia Denker Krimibuchhandlung "Hammett",
Berlin / Jutta
Wilkesmann (Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe", Frankfurt) /
Alf
Mayer
/ Gerhard Neumann / Wolfgang Platzeck (WAZ) / Thomas Przybilka /
Wilhelm Roth (epd-film) / Jochen
Schmidt / Erhard Schütz (Literaturwissenschaftler) / Willy
Theobald /
Jürgen M. Thie / Bettina Thienhaus
(epd-film) / Karl Unger / Karl Wegmann (taz) / Thomas
Wörtche /
Reinhard Jahn /
Werner Puchalla
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